Das Flurneuordnungsamt in Tauberbischofsheim hat kürzlich sein 75-jähriges Bestehen in einer amtsinternen Feier gewürdigt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis hervor, aus dem auch die nachfolgenden Informationen stammen. Gefeiert wurde gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung, Dieter Ziesel, Landrat Christoph Schauder und der Leiter des Amtes, Werner Rüger – im Beisein von zahlreichen ehemaligen sowie aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
„Seit einem dreiviertel Jahrhundert stehen das Flurneuordnungsamt und deren Mitarbeitende sinnbildlich für Kontinuität, fachliche Exzellenz und ein großes Engagement zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Main-Tauber-Kreis. Das Flurneuordnungsamt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, in der sich die Mitarbeitenden stetig den Anforderungen einer sich wandelnden Verwaltung gestellt haben. Dabei haben sie stets den Blick nach vorne gerichtet, aber auch von den Erfahrungen der Vergangenheit profitiert“, betonte Landrat Christoph Schauder und skizzierte die Entwicklung der Verwaltungslandschaft in den 75 Jahren.
Einen Meilenstein in dieser Zeitspanne stellte aus seiner Sicht die Verwaltungsstrukturreform des Jahres 2005 dar. Im Zuge dieser Reform wurden die ehemals 19 unteren Flurbereinigungsbehörden in Baden-Württemberg den Land- und Stadtkreisen zugeordnet und auf 39 Standorte verteilt. Das damalige Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung Tauberbischofsheim wurde in das Landratsamt des Main-Tauber-Kreises integriert.
„Die Verwaltungsstrukturen vor 2005 waren teils umständlich und für Bürgerinnen und Bürger mit längeren Wartezeiten verbunden. Die Reform brachte einen grundlegenden Bürokratieabbau, eine verlässliche finanzielle Stabilität und Planungssicherheit sowie eine stärkere Leistungsfähigkeit durch Kooperationen zwischen den Landkreisen sowie den Städten und Gemeinden mit sich. Das Flurneuordnungsamt steht heute als Beispiel für fachliche Expertise und organisatorische Modernität, die Hand in Hand gehen“, erklärte Landrat Schauder.
„Das Aufgabenfeld der Flurneuordnung hat sich seit den 1950er Jahren angesichts der gewachsenen Ansprüche stark geändert. Mit ihren strukturverbessernden Maßnahmen und den durch sie ausgelösten Investitionen ist die Flurneuordnung für den ländlichen Raum nach wie vor unverzichtbar“, sagte Dieter Ziesel als Präsident des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung.
Der Blick zurück – Ein Amt wächst mit seinen Aufgaben
Im September 1950, noch bevor das Land Baden-Württemberg entstand, wurde in Tauberbischofsheim eine Flurbereinigungsbehörde gegründet. Davor wurde der Altkreis Tauberbischofsheim vom Feldbereinigungsamt in Buchen betreut. Mit der Amtsgründung 1950 waren sechs Verfahren mit 20 Mitarbeitern zu bearbeiten. In den nächsten 25 Jahren erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter auf 80, die 18 Verfahren mit einer Fläche von 11.976 Hektar bearbeiteten.

„Die Zielsetzung der Flurneuordnung haben sich im Laufe der Zeit dem gesellschaftlichen Wandel angepasst. So ist es heute selbstverständlich, dass die Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes sowie die Umsetzung ökologische Maßnahmen zum Standard gehören. Heute werden mit 30 Mitarbeitern 16 Verfahren bearbeitet, deren Verfahrensfläche jedoch deutlich kleiner geworden ist“, sagte Werner Rüger, Leiter des heutigen Vermessungs- und Flurneuordnungsamtes des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis.
Im Rahmen der Feier pflanzten Landrat Christoph Schauder und Präsident Dieter Ziesel eine Roteiche, den Baum des Jahres 2025. „Damit wurde ein sichtbares Zeichen gesetzt, dass gerade die Flurneuordnung einen wesentlichen Beitrag leisten kann, um dem Klimawandel zu begegnen und seine Folgen zu minimieren“, betonte Präsident Dieter Ziesel. (grä)
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