Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Tauber
Icon Pfeil nach unten

Tauberbischofsheim: Kolpingfamilie lud zu „Wein trifft Politik“ ein

Tauberbischofsheim

Kolpingfamilie lud zu „Wein trifft Politik“ ein

    • |
    • |
    • |
    Landtagsvizepräsidenten Wolfgang Reinhart (Mitte) referierte bei der Weinprobe der Kolpingsfamilie, Jürgen Geier (Vorsitzender, links)  und Martin Henneberger. (stellvertretender Vorsitzender) lauschten seinen Worten.
    Landtagsvizepräsidenten Wolfgang Reinhart (Mitte) referierte bei der Weinprobe der Kolpingsfamilie, Jürgen Geier (Vorsitzender, links) und Martin Henneberger. (stellvertretender Vorsitzender) lauschten seinen Worten. Foto: André Henning

    Unter dem Motto „Wein trifft Politik“ konnte der Vorsitzende der Kolpingfamilie Tauberbischofsheim, Jürgen Geier, bei der Weinprobe im Winfriedheim zahlreiche Mitglieder begrüßen, darunter als Ehrengast den Minister a.D. und Landtagsvizepräsidenten Professor Dr. Wolfgang Reinhart sowie den Kolping-Präses Pater Kasimir Fieden und Kaplan Thomas Rudolf, berichtet das Büro von Wolfgang Reinhart in einer Pressemitteilung.

    „Krisen, Kriege und Konflikte prägen eine Zeit großer Unruhen und Umbrüche mit raschen Veränderungen“, beschrieb Wolfgang Reinhart die weltpolitische Ausgangslage eingangs seines Impulsvortrags. „Sei es etwa mit Blick auf unsere jahrzehntlange Sicherheitspartnerschaft und Wertegemeinschaft mit den USA oder auch mit den florierenden Exportmärkten, insbesondere mit China, von denen gerade auch die Wirtschaft in unserem Land und in unserer Heimat stark profitiert hatte – auf mehreren Ebenen gleichzeitig entwickeln sich die Dinge, nicht zuletzt auch seit dem Amtsantritt von Donald Trump zum US-Präsidenten, für uns in eine nachteilige Richtung. Umso wichtiger ist es jetzt, getreu dem Prinzip des Gründervaters Adolph Kolping, die Zuversicht nie zu verlieren, sondern das Leben selbst in die Hand zu nehmen“, erinnerte Reinhart dabei auch an die Anfänge des Kolpingwerkes, die eng mit der Unterstützung von Handwerksgesellen und dem Einsatz des gelernten Schusters Adolph Kolping für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen verbunden waren.

    Auch heute bestimme das in diesem Engagement zum Ausdruck kommende christliche Menschenbild mit seiner elementaren Achtung der Menschenwürde und der persönlichen Freiheitsrechte die europäische Werteordnung und damit auch das Wirtschaftssystem der sozialen Marktwirtschaft, wie Wolfgang Reinhart erläuterte, der selbst langjähriges Kolpingmitglied ist. Das Sozialstaatsprinzip sei hierbei der zentrale Pfeiler, dessen ureigenster Gehalt sich im Kern darauf beziehe, dass „denen geholfen wird, die wirklich Hilfe brauchen“.

    „Trotz Kriegen im Osten und Handelskriegen im Westen befinden wir uns nichtsdestotrotz in einer Situation, in der wir nach vorne blicken und uns an den weltpolitischen Veränderungen orientieren müssen“, so Reinhart weiter, der in diesem Zusammenhang auch die hohe Bedeutung des heutigen Systems der dualen Berufsausbildung betonte und hervorhob, dass Arbeit auch sinnstiftend und erfüllend sein kann.

    „Vor 40 Jahren war unser Kreis noch strukturschwacher Raum, mittlerweile ist er eine Region der Weltmarktführer und liegt in Sachen Prosperität und Kaufkraft der Bevölkerung im bundesweiten Ranking im vordersten Drittel“, unterstrich Reinhart. Beim Gesundheitsstandort, beim Bildungsstandort, unter anderem mit der dualen Hochschule Bad Mergentheim, beim Wirtschaftsstandort mit einer hohen Dichte an mittelständischen Unternehmen oder auch als Tourismusstandort habe der Main-Tauber-Kreis mit seinen Kommunen einen „stetigen Aufwärtstrend“ hingelegt, was auch die gute Partnerschaft zwischen Land und Kommunen in den letzten Dekaden unterstützt habe. Deshalb müsse es auch jetzt darum gehen, durch Bildung, Investition und Innovation wieder mit einem Fokus auf Wirtschaft, Wissenschaft und Technik die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in den Mittelpunkt zu stellen, plädierte Wolfgang Reinhart, der zugleich aber davor warnte, sich nicht von der Technik überrollen zu lassen und vor diesem Hintergrund auch ein Handyverbot an Schulen befürwortete.

    Nach der Präsentation der vom Kolpingvorsitzenden Geier ausgewählten zwei Weißweine legte Reinhart im zweiten Teil der Weinprobe zwischen den beiden Rot- und Roséweinen den Fokus auf die geschichtliche Bedeutung des Weines, auch mit Blick auf die Region Main-Tauber. „Noch 1813 bildete Franken und das Taubertal mit über 10.000 Hektar den größten zusammenhängenden Rebenteppich in Deutschland“, erklärte Reinhart. Mittlerweile lägen zwar die großen Weinnationen Frankreich, Spanien und Italien deutlich vor Deutschland, was sich auch darin zeige, dass zwei Drittel der weltweiten Rebfläche auf Europa entfallen. Dies hänge allerdings auch damit zusammen, dass Wein ohnehin nur zwischen dem 30. und 50. Breitengrad, welcher bei Mainz am Rhein verläuft, angebaut werden könne.

    Mittlerweile zeigten sich ein im Mittel circa drei Wochen früherer Lesezeitpunkt und eine sich immer weiter nach Norden verschiebende Weinbaugrenze als deutliche Indikatoren für den Klimawandel mit steigenden Durchschnittstemperaturen. „Wir haben heute im Taubertal Weinbaubedingungen wie vor wenigen Jahrzehnten in Südtirol“, stellte Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart klar.

    „Der beste Wein ist der, der am besten schmeckt, weitgehend unabhängig von Preis und besonders renommierten Weingütern“, war ein spezielles Credo von Wolfgang Reinhart, der neben seinen kurzweilig historischen, fachlichen und philosophischen Betrachtungen des Weinbaus außerdem die eine oder andere Anekdote servierte. „Gerade vor unserer eigenen Haustür gibt es bei den lokalen Weingütern unserer Heimat zahlreiche Weine von allerbester Qualität und Güte“, lobte Reinhart abschließend die heimischen Winzer und Genossenschaften.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden