Am vergangenen Dienstag fand in Dittigheim die zweite Delegiertenversammlung 2025 der IG Metall Tauberbischofsheim statt. Wie aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervorgeht, nahmen zahlreiche Delegierte aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, der Holz- und Kunststoffindustrie sowie dem Handwerk aus dem Main-Tauber- und Neckar-Odenwaldkreis teil. Antonio Caliendo, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Tauberbischofsheim, begrüßte die Delegierten und Gäste, darunter Lucas Kracke vom IG Metall Bezirk Baden-Württemberg und Gerd Koch, ehemaliger erster Bevollmächtigter.
In seinem Finanzbericht, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, erläuterte der erste Bevollmächtigte Harald Gans die stabile Lage der Ortskasse. Die Geschäftsstelle finanziere sich autark über Mitgliedsbeiträge. Durch die auf dem Gewerkschaftstag beschlossenen Pauschalzuschüsse zur Stärkung kleiner Geschäftsstellen sei die IG Metall Tauberbischofsheim für die politische Arbeit vor Ort gut aufgestellt, so Gans.
Gewerkschaftssekretär lobt und kritisiert
Gewerkschaftssekretär Gianluca Manzi berichtete über die Jugendarbeit der IG Metall. Die positive Mitgliederentwicklung sei vor allem der Arbeit des Ortsjugendausschusses zu verdanken. Die Jugendlichen aus verschiedenen Betrieben seien sehr engagiert und brächten immer wieder neue Ideen ein. Allerdings habe die Zahl der Ausbildungsplätze in den Betrieben abgenommen. Manzi kritisierte, dass Betriebe zwar über fehlende Auszubildende klagen, aber auch die eigenen Erwartungen und die Attraktivität der Betriebe hinterfragt werden müssten.
Im Mai 2025 wurde in Kooperation mit dem FV Lauda der Fußball Azubi-Cup ausgerichtet, an dem 14 Mannschaften aus Betrieben teilnahmen. Die ersten Plätze belegten Teams der Audi AG, LAUDA, König & Meyer und Weber Hydraulik.
Antonio Caliendo und Harald Gans informierten über Tarifverhandlungen in mehreren Betrieben, darunter Ersa in Wertheim, Scheuermann & Heilig in Buchen, Rauch in Freudenberg und Eirich in Hardheim. Während bei Eirich die Verhandlungen um eine Tarifbindung nach 2025 erst begonnen haben, wurden in den anderen Betrieben bereits spezifische Regelungen vereinbart. In allen Betrieben konnte ein sogenannter Mitgliederbonus durchgesetzt werden, der Mitglieder gegenüber Nichtmitgliedern besserstellt. Gans betonte, dass Tarifverträge von den Mitgliedern finanziert werden und daher ein Unterschied gemacht werden müsse.
Betriebswahl 2026 wird vorbereitet
Im Bereich Betriebspolitik berichtete Gans von einem Betrieb, der die Einführung der Vier-Tage-Woche prüft. Die Umsetzung sei jedoch komplex und erfordere Regelungen, die die Wünsche der Beschäftigten sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz berücksichtigen.
In der Diskussion lobten die Delegierten die Organisation des Azubi-Cups und begrüßten den Mitgliederbonus. Sie forderten zudem ein Umdenken bei den Arbeitgebern. Mit Blick auf das Koalitionspapier der neuen Regierung und das Weltgeschehen wurde für die nächste Versammlung eine Debatte über Sozial- und Friedenspolitik angeregt.
Laut der Pressemitteilung plant die IG Metall für die Woche vom 6. bis 10. Oktober Ansprachen in mehreren Betrieben in Tauberbischofsheim, um die Betriebsratswahl 2026 vorzubereiten und Kandidatinnen und Kandidaten zu gewinnen. Im Mai fand zudem ein zweitägiges Bildungsseminar für aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter statt, das von den Teilnehmenden positiv bewertet wurde. Eine Wiederholung ist geplant.
Im Rahmen der Mitgliedergewinnung wurde eine Tombola durchgeführt, bei der jedes gewonnene Mitglied ein Los erhielt. Die Ziehung erfolgte durch Mitglieder des Ortsjugendausschusses. Die nächsten Versammlungstermine sind am 25. September und 9. Dezember 2025. (bama)
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