Die Marktgemeinde Eisenheim hat das Audit zur Überflutungsvorsorge für Hochwasser und Starkregen am 10. / 11. September 2025 erfolgreich durchgeführt. Neben Vertretern der Verwaltung (Bürgermeister, VG Estenfeld, Bauhof, Kläranlage) nahmen auch die Feuerwehrkommandanten, Gemeinderäte und Winzer teil. Diese und folgende Informationen stammen aus einer Pressemitteilung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Zwei erfahrene Hochwasser-Experten der DWA (= Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.) moderierten die Besprechung und teilten Informationen und Tipps, auf die die Verantwortlichen und die Bevölkerung zurückgreifen können. Bei dem Hochwasser-Audit geht es nicht um technische Hochwasserschutzmaßnahmen, sondern um die vielen Möglichkeiten in der Hochwasservorsorge. Diese verhindert kein Hochwasser, vermindert jedoch laut Pressemitteilung das Schadenspotential und damit die Schäden erheblich.
Klimawandel macht Thema aktuell
Die jüngsten Starkregenereignisse und Hochwasser im Juli 2021 und Juni 2024 in der Region zeigen, dass die Themen „Hochwasser“ und „Starkregen“ von sehr hoher Aktualität sind und dass mit diesen Ereignissen zukünftig im Zuge des Klimawandels laut den Veranstaltern noch stärker gerechnet werden muss. Dies erfordere bei den Akteurinnen und Akteuren und in der Bevölkerung Risikobewusstsein und Bereitschaft zur Vorsorge und Bewältigung derartiger Ereignisse. In der Gemeinde Eisenheim gibt es demzufolge anschaulich Marken für Wasserständen von abgelaufenen Flusshochwasser und für Sturzfluten.
Im Gemeindegebiet von Eisenheim gibt es zwei Hochwasserschwerpunkte, der Main, einschließlich Überschwemmungsgebiet und die Gräben, Straßen sowie Fließwege von den Hängen bei Starkregen. Bei einem Mainhochwasser sind die relativ großen Fließzeiten der Hochwasserwelle anhand der Flusspegel bekannt, weshalb hier vorsorglich gearbeitet werden kann.
Vorwarnzeiten nicht gegeben
Demgegenüber sind die Vorwarnzeiten bei Sturzfluten so gering, dass wirksame Vorsorgemaßnahmen laut Mitteilung nur eingeschränkt umsetzbar sind. Helfen können hier Wetter- und Warn-Apps. Diese geben Informationen über Hochwasser und Unwetter. Die Gemeinde und insbesondere die Feuerwehren werden nach einem Alarm- und Einsatzplan tätig. Die Bewohnerinnen und Bewohner von betroffenen Gebäuden führen erste Schutzmaßnahmen aus.
Ziele der Flächen- und Bauvorsorge sind das Freihalten von natürlichen Überschwemmungsflächen sowie das Hochwasser angepasstes Bauen. Dies gilt für Baugebiete und für Einzelbauvorhaben. Noch zu wenig bekannt ist laut Pressemitteilung, dass alle von Hochwasser betroffenen Privatpersonen und Betriebe eine gesetzlich vorgeschriebene Eigenverantwortung zum Schutz ihrer Gebäude haben. Sie sollen und können sich demnach in vielfältiger Weise auf Hochwässer vorbereiten und im „Ernstfall“ davor schützen.
Die Mitarbeiter der Gemeinde und die örtliche Feuerwehren sind bei der Bewältigung von Hochwässern und Sturzfluten stark gefordert. Bei allen Vorsorgemaßnahmen bleiben immer Restrisiken für Schäden infolge von Hochwassern. Diese Risiken sollen laut Mitteilung über Elementarversicherungen abgedeckt werden. Das DWA-Audit, das mit 75 % Zuschuss von Freistaat Bayern gefördert wird, kam bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut an. (fpa)
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