Am 30. Dezember haben die Sternsinger in Frankfurt am Main die bundesweite Eröffnung ihrer 65. Aktion Dreikönigssingen gefeiert. Die rund 650 Mädchen und Jungen und 160 Begleitende reisten vornehmlich aus allen Teilen des Bistums Limburg an, doch auch Gäste aus den Nachbarbistümern und aus weiteren deutschen Diözesen waren dabei. Die Aktion steht diesmal unter dem Leitwort „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“.
Auch am Obermain werden zu Dreikönig von den katholischen Pfarreien junge Menschen als Sternsinger für die Aktion „Kindermissionswerk“ ausgesandt. War es in den vergangenen beiden Jahren recht schwierig, bedingt – wieder mal – durch die Pandemie, kann die Aktion 2023 wie zu früheren Zeiten vonstatten gehen. Allerdings ist von verschiedenen Pfarreien zu hören, dass nicht mehr ihr ganzes Gebiet abgedeckt werden kann, weil zu wenig Gruppen gebildet werden können. Wie das Aktion organisiert wird und welche Probleme dabei zu meistern sind, hat das Obermain-Tagblatt in Schwürbitz erfragt.
Immer weniger Kinder lassen sich fürs Ehrenamt begeistern
Andrea Fleischmann und ihr Team kümmern sich schon frühzeitig um die Gewänder, die Verpflegung und natürlich um die Zusammenstellung der Gruppen. Bereits im Vorfeld bereitet sie die Buben und Mädchen mit einem Film über das Land vor, das im aktuellen Jahr im Fokus der Hilfe steht. 2023 ist das Indonesien.

Werbung für die Sternsinger-Aktion werde auf sämtlichen Kanälen gemacht, um wirklich alle Bevölkerungsschichten zu erreichen. Es werde aber immer schwieriger, so die Organisatorin, genügend Kinder für dieses Ehrenamt zu begeistern. Zumal von Schwürbitz aus die Sternsinger in der ganzen Großgemeinde Michelau unterwegs sind. Dies liege teilweise an der negativen Haltung der Eltern zur katholischen Kirche.
Hilfsbereitschaft ist vorhanden, aber es mangelt an Helfern
Dabei muss man wissen, dass diese Hilfsaktion zwar von der katholischen Kirche ausgeht, aber konfessions- und weltanschauungsübergreifend geholfen wird. Auch werden in der Gemeinde alle Haushalte besucht, im Kernort Michelau aufgrund der Größe allerdings nur auf Bestellung. Alle Familien bekommen aber ein „Segenstütchen“, in dem sie ihre Spende abgeben beziehungsweise überweisen können.

In Schwürbitz sind am Dreikönigstag sieben Gruppen unterwegs. Sechs Gruppen besuchen die 80 Michelauer Familien, die sich dafür angemeldet haben. Zu früheren Zeiten hatte man bis zu elf Gruppen zur Verfügung.
„Es sind nicht nur katholische Familien, die mitmachen und spenden wollen, die Meldungen kommen aus allen Konfessionen und Religionen, auch aus atheistischen Familien“, berichtet Andrea Fleischmann. Die Hilfsbereitschaft sei vorhanden, nur an Helfern mangele es. Auch gebe es heuer keine Möglichkeit zur Mittagspause mit Verpflegung, diese war in den vergangenen Jahren im nun geschlossenen Seniorenheim.
In der Pfarrgemeinde Marktzeuln sind 44 Kinder unterwegs
Auch wenn die Organisation und die Rekrutierung von Helfern und Sternsingern immer schwieriger wird, ist sich Andrea Fleischmann sicher: „Wir machen weiter für die gute Sache, auch in den nächsten Jahren.“
Etwas besser schaut es in der benachbarten Pfarrgemeinde Marktzeuln aus, natürlich auch bedingt durch die geringere Einwohnerzahl. Hier organisieren Ulrike Naumann und Susanne Gampert mit ihren Helfern und Helferinnen die Sternsinger-Aussendung. Bereits im Oktober, so Ulrike Naumann, müsse man sich um die Sternsinger bemühen, müsse die Buben und Mädchen motivieren. 44 Kinder in elf Gruppen ziehen durch Marktzeuln, Zettlitz und Horb.
„Kinder helfen Kindern“ – eine wunderbare Sache, die jedwede Unterstützung verdient. Den Organisatoren, Helfern und natürlich den Buben und Mädchen sei an dieser Stelle herzlich gedankt!