Über den Rosenkranz sprach Pfarrer Georg Birkel beim jüngsten Treffen des katholischen Seniorenkreises Burgkunstadt passend zum „Rosenkranzmonat“ Oktober. Zur Einstimmung sangen alle das Lied „Rosenkranzkönigin“, das der heiligen Maria gewidmet ist.
Unter einem Rosenkranz versteht man, sowohl eine katholische Gebetspraxis als auch eine Gebetskette, die zur Hilfe beim Beten dient, erkärte Birkel. Der klassische Rosenkranz ist eine Kette oder eine Schnur mit 59 Perlen und einem Kreuz. Eine große Perle markiert das „Vater Unser“. Zehn kleinere Perlen das „Ave Maria“, und eine weitere große Perle schließt das „Ehre sei dem Vater“ ab. Die Perlen dienen als Hilfsmittel, um die Gebete beim Rosenkranz zu zählen.
Ursprung als Blütenschmuck
Der Name Rosenkranz stammt von der im Mittelalter verbreiteten Praxis, Kränze aus Rosenblüten zu flechten und als Schmuck zu tragen. Diese Tradition ist auch der Ursprung der Gebetskette. Ein ähnliches Hilfsmittel für das Gebet wird auch im Islam verwendet – die Misbaha oder Tesbih. Sie besteht jedoch aus 33 oder 99 Perlen. Auch die buddhistischen Gebetsmühlen haben eine ähnliche Funktion.
Schon im Mittelalter wurden dem Rosenkranz magische Kräfte zugesagt. Das Mittelmeer wurde von den Osmanen bei der Schlacht von Lepanto befreit, wobei der Rosenkranz geholfen habe, denn die Osmanen galten damals als unbesiegbar, so Birkel. Auch jungen Menschen verwendeten den Rosenkranz. So seien bei der alljährlichen Wallfahrt von Bad Staffelstein nach Gößweinstein auch jüngere Menschen mit dem Rosenkranz um die Hände, bemerkte der Pfarrer erfreut.
Man solle den meditativen Effekt eines Rosenkranzgebetes nicht unterschätzen : „Es trägt einen beim Gehen“. Auch könne dieses, wie ein Ritual vorgetragene Gebet beim Einschlafen helfen und sogar eine Veränderung im limbischen System – einer Struktur im Vorderhirn, in der die Emotionen gesteuert werden – bewirken, erklärte der Pfarrer.
In Freude und Schmerz
Die katholische Lehre unterscheidet zwischen dem freudenreichen, glorreichen sowie den schmerzhaften Rosenkranz, der je nach Gefühllage eingesetzt werden könne, so Birkel. Papst Johannes Paul II. erweiterte 2002 den Rosenkranz noch um den lichtreichen und trostvollen Rosenkranz. „Durch Bewegen und Berühren der Perlen kommt man immer wieder zum Kreuz“, sagte Pfarrer Birkel abschließend.
Die Seniorenkreisleiterin Helga Wölfl dankte Pfarrer Birkel unter allgemeinen Beifall für seine interessanten Ausführungen. Der nächste Seniorentreff findet am Dienstag, 4. November, um 14 Uhr, im katholischen Gemeindehaus statt. Ein Quiz wird für Spaß und Unterhaltung sorgen. (gun)
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