Die neue Suchaktion im Fall der seit mehr als 18 Jahren verschwunden Madeleine McCann wird im Süden Portugals nach der nächtlichen Unterbrechung fortgesetzt. In dem circa 50 Hektar großen, abgesperrten Suchgebiet unweit des Algarve-Badeortes Praia da Luz seien wieder portugiesische und deutsche Beamte im Einsatz, berichteten die Zeitung «Correio da Manhã» und der TV-Sender «SIC Notícias».
Die portugiesische Kriminalpolizei bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur die Wiederaufnahme der Arbeiten. Zum bisherigen Verlauf der Suchaktion gibt es vorerst allerdings keine offizielle Mitteilung.
Laut «Correio da Manhã» wurden am Montag und Dienstag mehrere verlassene Häuser sowie Wasserbrunnen und Zisternen in Augenschein genommen. Auch seien einige Ausgrabungen durchgeführt worden. Etwas Relevantes sei aber nicht entdeckt worden, versicherte das gewöhnlich zuverlässige Blatt.
Haben neue Hinweise zur neuen Suche geführt?
Ob neue Hinweise vorliegen, die zur neuen Suche geführt haben, ist nicht bekannt. Das aktuelle Suchgebiet war von den Ermittlern in der Vergangenheit bereits mehrfach erkundet worden. In dem Feldgebiet, das etwa so groß wie 70 Fußballfelder ist, gibt es laut Medien nur ein bewohntes Haus und ansonsten einige verlassene Ruinen. Es befindet sich unweit eines beliebten Urlaubsgebiets zwischen den Stränden Praia da Luz und Porto de Mós.
An der neuen Suchaktion nehmen diese Woche neben den Beamten beider Länder unter anderem Taucher und Feuerwehrwehrmänner teil. Eingesetzt werden auch Bodenradare und Spürhunde. Der Medienrummel vor Ort ist erneut groß - aber nicht mehr so groß wie in den vergangenen Jahren, hieß es in den portugiesischen Medien.
Die erste Suchaktion nach zwei Jahren soll voraussichtlich am Donnerstag enden, wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage mitteilte. Zu den Hintergründen der Suche, die die portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung von Beamten des deutschen Bundeskriminalamtes umsetzen, könnten aber weiterhin keine Angaben gemacht werden, hieß es.
Verdächtiger könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.
Maddie, wie das britische Mädchen genannt wird, war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage in Praia da Luz im Bezirk Lagos verschwunden. Deutsche Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Sie verdächtigen den 48 Jahre alte deutschen Christian B., der aktuell wegen eines anderen Falls in einem deutschen Gefängnis sitzt.
Zuständig ist die Strafverfolgungsbehörde aus Niedersachsen, weil der Verdächtige seinen letzten Wohnsitz in Deutschland in Braunschweig hatte. Der vorbestrafte Sexualstraftäter verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz ab - dem Ort, in dem Madeleine verschwand. Es gibt keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie; es gilt die Unschuldsvermutung. Der Mann könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.






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