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Verdächtiger verhaftet: BKA warnt vor gefährlichen Online-Gruppen für Minderjährige

Verdächtiger verhaftet

BKA warnt vor gefährlichen Online-Gruppen für Minderjährige

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    Vorsicht, Gefahr im Chat: Falsche Online-«Freunde» üben digitale Gewalt aus und manipulieren Kinder und Jugendliche - mit fatalen Folgen.
    Vorsicht, Gefahr im Chat: Falsche Online-«Freunde» üben digitale Gewalt aus und manipulieren Kinder und Jugendliche - mit fatalen Folgen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

    Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor Online-Communities, die Minderjährige zu Selbstverletzung und Straftaten verleiten. «Immer häufiger geraten Kinder und Jugendliche ins Visier von Online-Gruppen, die gezielt Vertrauen erschleichen, um junge Menschen in einen gefährlichen Kreislauf aus Drohungen, Erpressung und Selbstverletzungen zu verwickeln», so die Behörde in einer aktuellen Mitteilung.

    «Das geht hin bis zum Suizid oder strafbaren Handlungen, wie zum Beispiel Körperverletzungen oder der Misshandlung von Tieren. Meist sollen diese Handlungen aufgezeichnet oder live gestreamt werden.»

    Unter dem Begriff «Com» (kurz für Community) gebe es verschiedene gewaltverherrlichende Online-Gruppen, die über soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder Online-Spiele Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufnehmen. Sie zielen dabei auf 8- bis 17-Jährige ab, insbesondere auf solche, bei denen sie von möglichen psychischen Problemen wissen und/oder die gesellschaftlichen Minderheiten angehören, heißt es weiter.

    Die Täter – häufig selbst noch jung – gewinnen das Vertrauen der Opfer, um sie schrittweise zu manipulieren, zu entwürdigen und schließlich zu kontrollieren.

    Erzwungene Handlungen

    Nach Aufbau eines Vertrauensverhältnisses werden die Minderjährigen zu gefährlichen Handlungen vor der Kamera genötigt, etwa

    Die Täter agieren perfide und manipulativ – meist nicht aus finanziellen Gründen, sondern um Macht auszuüben und innerhalb der Community Anerkennung zu erlangen. Das Vorgehen ähnele klassisches Cybergrooming, gehe jedoch oft weit über sexuelle Ausbeutung hinaus.

    «Kinder und Jugendliche sollten daher bei neuen "Online-Freundschaften" vorsichtig sein und sich an eine Vertrauensperson wenden, wenn sie Teil einer solchen Gruppe sind», rät das BKA.

    Was tun bei Verdacht?

    Um Kinder und Jugendliche zu schützen, ist es wichtig, Warnzeichen im Alltag frühzeitig zu erkennen:

    Auch einzelne dieser Anzeichen können bereits relevant sein. Dann sollten Eltern und Vertrauenspersonen das Gespräch suchen - viele Opfer vertrauen sich aus Scham nicht von sich aus jemandem an.

    Wichtig: «Niemand, der in solche Strukturen gerät, trägt Schuld daran. Entscheidend ist, Hilfe zu suchen – und sie anzubieten, wenn man Warnzeichen erkennt», erklärt das BKA.

    Es rät Eltern:

    Beratungsangebote wie die «Nummer gegen Kummer» können Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen kostenlos und anonym in Anspruch nehmen.

    Für Eltern hat das BKA den Flyer «Falsche Freunde. Echte Gefahr.» aktualisiert herausgegeben.

    Hintergrund:

    Aus dem Phänomenbereich Cybergrooming konnte die Polizei Hamburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg am 17.06.2025 einen 20-jährigen Tatverdächtigen festnehmen. Ihm werden mehr als 120 Straftaten vorgeworfen.

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