Ein niedriger Blutdruckwert sorgt oft für Verunsicherung. Was bedeutet ein Wert von 60 zu 40 überhaupt? Ist das schon lebensgefährlich oder einfach nur ungewöhnlich? In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich ein stark abgesenkter Blutdruck auswirkt, welche Ursachen dahinterstecken können und wann ärztliche Hilfe notwendig ist.
Niedriger Blutdruck: Ab wann spricht man davon?
Ein Blutdruck von 60 zu 40 liegt deutlich unter den empfohlenen Werten. Denn bereits ab 90 zu 60 gilt der Blutdruck laut Verywell Health als zu niedrig. Wie groß die Abweichung tatsächlich ist und welche Werte in welchem Alter als normal gelten, zeigt ein Blick auf unsere Blutdrucktabelle:
Alter | Frauen | Männer |
---|---|---|
20 bis 29 | 119/75 | 129/ 78 |
30 bis 39 | 122/78 | 130/84 |
40 bis 49 | 130/ 82 | 135/88 |
50 bis 59 | 143/86 | 143/ 89 |
60 bis 69 | 153/ 86 | 150/ 88 |
70 bis 79 | 155/83 | 153/83 |
Was bedeutet ein Wert von 60 zu 40?
Ein Blutdruckwert von 60 zu 40 liegt also weit unter dem Normalbereich und kann sogar ernsthafte Folgen für den Körper haben. Denn wie die Cleveland Clinic erklärt, steigt bei so niedrigen Werten vor allem das Risiko für Stürze, da es häufig zu Schwindel oder Ohnmacht kommt. Verletzungen wie Brüche oder Gehirnerschütterungen sind bei so niedrigem Blutdruck also keine Seltenheit.
Zudem kann der Blutdruckabfall laut der Klinik so stark sein, dass Organe nicht mehr ausreichend versorgt werden. In schweren Fällen führt das zu einem Schock, bei dem der Körper nicht mehr richtig funktioniert. Auch das Herz wird belastet, was langfristig zu Schäden oder sogar einem Schlaganfall führen kann. Ein Wert von 60 zu 40 ist also ein klares Warnsignal, das keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden sollte.
Blutdruck von 60 zu 40: Mögliche Ursachen für niedrige Werte
Nicht nur der niedrige Blutdruck an sich kann gefährlich sein. Auch die Gründe, die dahinter liegen, sind teilweise sehr ernst zu nehmen. Denn laut WebMD kommen dafür viele verschiedene Auslöser in Frage, einige harmlos, andere potenziell lebensbedrohlich.
Herzprobleme zählen dabei unter anderem zu den häufigsten körperlichen Ursachen. Dabei kann es sich um Herzinsuffizienz, Klappenfehler oder Rhythmusstörungen handeln. Auch hormonelle Störungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Diabetes können laut WebMD den Blutdruck abfallen lassen. Ebenso spielen Mangelzustände eine Rolle, etwa bei zu wenig Eisen oder Vitamin B12.
Neben chronischen Erkrankungen gibt es auch akute Auslöser. Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann durch starken Flüssigkeitsverlust, Blutungen, Infektionen oder eine schwere allergische Reaktion entstehen. In solchen Fällen besteht ein hohes Risiko für einen Schockzustand, der lebensgefährlich sein kann.
WebMD nennt außerdem Medikamente als häufige Ursache. Dazu gehören Blutdrucksenker, Antidepressiva oder Präparate gegen Parkinson. Auch die sogenannte orthostatische Hypotonie, also ein Absinken des Blutdrucks beim Aufstehen, ist weit verbreitet, vor allem im höheren Alter. Sie kann zusätzlich durch Ernährung oder Flüssigkeitsmangel verstärkt werden.
Welche Symptome hat niedriger Blutdruck?
Niedriger Blutdruck kann also unter Umständen ziemlich gefährlich sein. Doch woran erkennt man überhaupt, dass der Kreislauf aus dem Gleichgewicht geraten ist? Laut Angaben von Verywell Health hängt das vor allem davon ab, wie schnell der Blutdruck sinkt. Bei einem schnellen Abfall kann es zu einem Kreislaufkollaps kommen. Wenn der Wert dagegen langsam sinkt, zeigen sich meist nur unspezifische Anzeichen wie Erschöpfung oder allgemeine Schwäche.
Daneben gibt es typische Symptome, die ebenfalls auf einen zu niedrigen Blutdruck hinweisen können. Dazu zählen Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, Herzklopfen und Konzentrationsstörungen. In schweren Fällen kann es sogar zu einer kurzen Bewusstlosigkeit kommen.
Niedriger Blutdruck: Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wer bei sich selbst einen sehr niedrigen Blutdruck misst, etwa einen Wert von 60 zu 40, sollte nicht abwarten, sondern ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Denn so ein starker Abfall kann ein Warnsignal für eine ernste Störung im Körper sein.
Laut Angaben von Verywell Health ist es zudem wichtig, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Anzeichen eines Schocks auftreten. Dazu zählen unter anderem kalte Haut, Blässe, geweitete Pupillen, schneller Puls, beschleunigte Atmung, ein schwacher Herzschlag oder auch Übelkeit und Verwirrtheit. Kommt es dabei auch zu Erbrechen oder gar zu einer Ohnmacht, handelt es sich um einen Notfall, bei dem unverzüglich ein Rettungsdienst gerufen werden sollte.
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