Magnesium wird bei mehr als 300 Prozessen im Körper gebraucht. Bei einem Mangel können diffuse Symptome entstehen - zum Beispiel Müdigkeit und Muskelkrämpfe. Auch zur Vorbeugung von Muskelkater kann Magnesium hilfreich sein. Viele Sportler nehmen deshalb Magnesium unterstützend zum Training ein. Aber gibt es Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen?
Welche Nährstoffe dürfen nicht gemeinsam mit Magnesium eingenommen werden?
Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung gibt es vor allem eine negative Wechselwirkung: Eisen. Magnesium sollte nicht gleichzeitig mit Eisen eingenommen werden, da die beiden Mineralstoffe um die Aufnahme im Darm konkurrieren können. Das trifft aber nicht auf alle Magnesiumverbindungen zu, sondern nur auf anorganische Magnesiumverbindungen, wie Magnesiumoxid und Magnesiumcarbonat. „Bei organischen Magnesiumverbindungen (z.B. Magnesiumcitrat, Magnesiumaspartat) gibt es keine Hinweise auf eine Wechselwirkung mit Eisen“, sagen uns die Experten. Wer organische Magnesiumverbindungen und Eisenpräparate einnimmt, sollte einen zeitlichen Abstand von etwa zwei bis drei Stunden einhalten. Der Zeitpunkt der Einnahme ist bei Magnesium aber generell egal.
Laut dem Linus Pauling Institute der Oregon State University gibt es folgende Wechselwirkungen zwischen Magnesium und anderen Nährstoffen:
- Zink: Hohe Dosen (z. B. 142 mg/Tag) verringern die Magnesiumaufnahme. Derart hohe Dosierungen werden im Alltag aber nicht erreicht, es muss deshalb bei der Einnahme kein zeitlicher Abstand zwischen Magnesium und Zink eingehalten werden.
- Ballaststoffe: Eine stark erhöhte Zufuhr kann die Verwertung von Magnesium senken. Die tatsächliche Relevanz im Alltag ist aber unklar, da das hauptsächlich in Laborexperimenten beobachtet wurde.
- Protein: Eine zu geringe Proteinzufuhr (<30 g/Tag) kann die Magnesiumabsorption verschlechtern.
- Vitamin D: Die aktive Form (Calcitriol) kann die Magnesiumaufnahme geringfügig steigern.
- Calcium: Eine hohe Calciumzufuhr beeinflusst die Magnesiumbilanz laut Studien in der Regel nicht. Es ist eher umgekehrt: Ein Magnesiummangel kann wohl zu einem Calciummangel führen. „Entgegen oft anders lautender Mitteilungen können Magnesium- und Calciumpräparate in den üblichen Dosierungen durchaus zusammen eingenommen werden“, sagt uns auch die Gesellschaft für Magnesium-Forschung .
„Generell stellt sich das Problem von Wechselwirkungen im Bereich der Nahrungsergänzung weniger relevant dar. Denn hier geht es (lediglich) um eine Unterstützung der Nährstoffversorgung, nicht dagegen um die medizinische Behandlung von Mangelzuständen“, sagt die Gesellschaft für Magnesium-Forschung.
Welche Arzneistoffe dürfen nicht gemeinsam mit Magnesium eingenommen werden?
Wie uns die Gesellschaft für Magnesium-Forschung auf Anfrage mitteilte, gibt es folgende Arzneistoffe, die nicht gleichzeitig mit Magnesium eingenommen werden sollten:
- Tetrazykline (Breitband-Antibiotika)
- Natriumfluorid
- Schilddrüsenhormone
Das Linus Pauling Institut listet eine Auswahl folgender Arzneimittel auf, bei denen es zu Wechselwirkungen mit Magnesium kommen kann:
Digoxin (Herzmittel):
- Nitrofurantoin (Antibiotikum),
- Antimalariamittel,
- Bisphosphonate (z. B. Alendronat),
- Chlorpromazin (Neuroleptikum),
- Penicillamin (bei Rheuma),
- Orale Antikoagulanzien (Blutverdünner)
Antibiotika aus den Gruppen:
- Chinolone, z. B. Ciprofloxacin,
- Tetrazykline, z. B. Doxycyclin
Auch andere Arzneimittel können dem Körper Magnesium entziehen. Magnesium kann außerdem die Wirkung von Muskelrelaxantien bei Narkose verstärken, weshalb das Linus Pauling Institut rät, vor einer Operation die Einnahme von Magnesium anzusprechen.
Was viele Menschen einnehmen, aber bei langfristiger Einnahme ebenfalls zu Wechselwirkungen führen kann, sind Protonenpumpenhemmer (PPI), die bei Sodbrennen oder Gastritis verschrieben werden. Sie verursachen nämlich Magnesiumverluste über die Nieren, weshalb Patienten auf Dauer in einen Magnesiummangel rutschen können. Auch auf andere Nährstoffe, wie Vitamin B12 sollte bei der Einnahme von PPIs geachtet werden.
Übrigens: Ernste Nebenwirkungen von Magnesium sind eher selten. Bevor es schädlich wird, bekommt man meist Durchfall.
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