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Drogenmissbrauch: Studie: Frankfurt hat höchste Kokain-Diagnoserate in Hessen

Drogenmissbrauch

Studie: Frankfurt hat höchste Kokain-Diagnoserate in Hessen

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    Kokainmissbrauch wird in Frankfurt dreimal so häufig wie im Bund dokumentiert. (Symbolbild)
    Kokainmissbrauch wird in Frankfurt dreimal so häufig wie im Bund dokumentiert. (Symbolbild) Foto: Christian Charisius/dpa

    In Frankfurt wird Kokainmissbrauch häufiger diagnostiziert als in jeder anderen hessischen Stadt. Das geht aus dem Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas hervor. An zweiter Stelle folgt demnach das Stadtgebiet Kassel. Laut der Auswertung wurde im Jahr 2023 bei 1,27 von 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Frankfurt Kokainmissbrauch ärztlich festgestellt, in Kassel bei 0,98 je 1.000.

    Damit war die Diagnoserate in Frankfurt beinahe viermal so hoch wie die des Bundes (0,33 je 1.000), in Kassel war sie fast dreimal so hoch. «Die Analyse kann nur die Spitze des Eisbergs zeigen, da lediglich ein Bruchteil der Konsumentinnen und Konsumenten wegen ihres Kokainmissbrauchs in Behandlung ist», sagte Barmer-Landeschef Martin Till laut Mitteilung. Im bundesweiten Vergleich jener Flächenländer, in denen Kokainmissbrauch am häufigsten registriert wurde, liegt Hessen dem Report zufolge nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf Rang drei.

    Männer zwischen 30 und 49 Jahren besonders betroffen

    Die Auswertung mache deutlich, dass vor allem junge Menschen den Risiken des Kokainkonsums ausgesetzt sind und medizinische Hilfe benötigen, erläuterte Till. So wurde der Missbrauch der Droge der Analyse zufolge hauptsächlich in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen festgestellt. Männer in diesem Alter waren rund dreimal häufiger betroffen als Frauen.

    Laut den Barmer-Daten ging die Diagnose Kokainmissbrauch oft mit Depression, Alkoholmissbrauch sowie Angst- und Zwangsstörungen einher. Im branchenübergreifenden Vergleich erhielten sie demnach am häufigsten Beschäftigte im hessischen Gastgewerbe. Ebenfalls überdurchschnittlich oft betroffen waren unter anderem Arbeitnehmer im Baugewerbe sowie in der Finanz-, Versicherungs- und Immobilienbranche.

    Schnelle und professionelle Hilfe wichtig

    «Gerade im Berufsleben, wenn man für Kolleginnen und Kollegen ein verlässlicher Partner sein sollte, ist der Konsum der Droge Kokain besonders schädlich», erklärte Till. Durch das im Rausch herabgesetzte Urteilsvermögen steige nicht nur das Risiko für Fehler und Pannen, auch Unfälle am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr würden wahrscheinlicher. Schnelle und professionelle Hilfe sei entscheidend, um einen Ausweg aus der Sucht zu finden, betonte er.

    Für den Morbiditäts- und Sozialatlas wurden Daten der Barmer unter Einbeziehung von soziodemografischen Faktoren, Regionalität und Morbidität auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Bei der Barmer sind nach Angaben der Krankenkasse bundesweit rund 8,3 Millionen Menschen versichert, davon etwa 730.000 in Hessen.

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