Wer sich ausgewogen ernährt, versorgt seinen Körper in der Regel gut mit Vitaminen und Mineralstoffen, erklärt die Verbraucherzentrale. Trotzdem kann eine gezielte Nahrungsergänzung in gewissen Lebensphasen sinnvoll sein, zum Beispiel in der Schwangerschaft und Stillzeit oder im Alter. Wie sieht es aus, wenn man mit Entzündungen im Körper oder damit verbundenen Krankheiten zu kämpfen hat: Welche Vitamine können helfen?
Entzündungen mit Ernährung vorbeugen
Chronische Entzündungen entwickeln sich laut AOK Gesundheitsmagazin schleichend und bleiben lange unbemerkt. Solche Entzündungsprozesse stehen mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung, unter anderem Gicht, Rheuma, Diabetes Typ 2, Arteriosklerose oder Erkrankungen des Verdauungssystems. Dass chronische Entzündungsprozesse entstehen, kann an diversen Faktoren liegen wie Autoimmunerkrankungen, genetische Veranlagung, Rauchen, Alkoholkonsum, Stress, Bewegungsmangel, aber auch einseitige Ernährung.
Daher ist es andererseits oft möglich, mit Gegenmaßnahmen wie bestimmten Lebensmitteln, die entzündungshemmend wirken und bestimmte Vitamine enthalten, die eigene Gesundheit zu stärken. Entzündungsfördernde Nahrungsmittel wie Alkohol oder Fleisch aus Massentierhaltung sollten laut AOK hingegen reduziert werden. Zu viele Kohlenhydrate und vor allem Schweinefleisch, das besonders viele entzündungsfördernde Fettsäuren enthält, fördern auch laut Rheumatologin Anne Fleck auf ndr.de Entzündungen. Pflanzenstoffe wirken hingegen entzündungshemmend: Sogenannte pflanzliche Antioxidantien schützen laut ndr.de den Körper vor degenerativen Prozessen. Wer also viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, versorgt seinen Körper mit Vitaminen und anderen wertvollen Mikronährstoffen – und schützt ihn vor Entzündungsprozessen.
Entzündungshemmende Vitamine: Vitamin E als Antioxidans
Vitamin E gilt laut der Verbraucherzentrale als eines der wichtigsten Schutzvitamine in jeder Körperzelle. Es stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Es verhindert, dass die Vitamine A und D durch Oxidation abgebaut werden, deshalb wird es auch als Antioxidans bezeichnet. In diesen Lebensmitteln kommt besonders viel Vitamin E vor:
- pflanzliche Öle wie Rapsöl oder Weizenkeimöl
- Vollkornprodukte
- Nüsse, besonders Haselnüsse, Mandeln und Erdnüsse
Wichtig: Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen: Diese können vom Körper nur gut verwertet werden, wenn gleichzeitig etwas Fett aufgenommen wird, zum Beispiel durch etwas zusätzliches Öl bei einer Mahlzeit. Das AOK Gesundheitsmagazin gibt den Ratschlag, zwei Teelöffel kalt gepresstes Weizenkeimöl zu sich zu nehmen, um die laut DGE empfohlene Tagesmenge von 12 Milligramm für Frauen und 14 Milligramm für Männer zu erreichen.
Entzündungshemmendes Vitamin C
Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, nehmen viele Menschen gegen die ersten Symptome bei einer Erkältung. Es kann aber laut Techniker Krankenkasse hochdosiert auch den Entzündungswert CRP im Blut um 24 Prozent senken, wie Forschungen der Universität Kalifornien zeigten. CRP bezeichnet „Akut-Phase-Proteine“, die reagieren, wenn sich im Körper Entzündungen bilden. Ein zu hoher CRP-Wert kann demnach auf verschiedene akute bakterielle und chronische Entzündungen wie Morbus Crohn oder Rheuma hindeuten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Männern eine Menge von 110 Milligramm und gesunden Frauen 95 Milligramm Vitamin C pro Tag. Bei bestimmten Erkrankungen, Infektionen und Rauchen erhöht sich der Vitamin-C-Bedarf. In vielen Obst- und Gemüsesorten steckt Vitamin C, laut den Ernährungs-Docs des NDR vor allem in:
- Paprika
- Brokkoli
- Rosenkohl
- Grünkohl
- Fenchel
- Sanddorn
- Hagebutte
- Kiwi
- schwarzen Johannisbeeren
- Zitrusfrüchten
Tipp: Vitamin C ist wasserlöslich und hitzeempfindlich, Gemüse sollte also nur kurz gedämpft werden.
Vitamin D kann Entzündungsmarker bei Krebspatienten senken
Während die Vitamine A, C und E in erster Linie antioxidativ wirken und damit positiv in das Entzündungsgeschehen eingreifen, reguliert Vitamin D laut der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention vor allem die Entwicklung und Reifung von Immunzellen, was sich ebenfalls positiv bei chronischen Entzündungen auswirken kann.
Außerdem ergab eine am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) durchgeführte Metaanalyse, dass die Vitamin-D-Einnahme bei Menschen, die an Krebs oder Krebsvorstufen leiden, den Serumspiegel eines wichtigen Entzündungsmarkers senkt. Insofern kann eine Vitamin-D-Supplementierung mit einer verringerten Krebssterblichkeit einhergehen.
Vitamin D wird laut DGE vorrangig durch Sonnenlicht in der Haut gebildet und nicht wie die meisten anderen Vitamine über die Nahrung aufgenommen. Aber zum Beispiel Fettfische, Eier und manche Speisepilze enthalten auch Vitamin D. Der Referenzwert für eine angemessene Vitamin-D-Zufuhr gilt laut DGE nur bei fehlender Eigenproduktion und beträgt 20 Mikrogramm pro Tag. Die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats trägt dann zur gezielten Versorgung bei.
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