Ein deutlicheres Zeichen hätte Eintracht Frankfurt zwei Tage vor dem wichtigsten Spiel dieser Saison beim SC Freiburg nicht setzen können. Unabhängig vom Erreichen der Champions League hat der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga den im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag mit Trainer Dino Toppmöller vorzeitig bis zum Sommer 2028 verlängert.
«Die Mannschaft hat im Verlauf dieser Saison in sämtlichen Spielphasen sowie im taktischen Bereich klare Fortschritte erzielt. Insbesondere im Vergleich zur Vorsaison ist eine signifikante Weiterentwicklung erkennbar – sowohl auf individueller als auch auf taktischer Ebene», lobte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche die Arbeit von Toppmöller.
Trotz dieser Hammer-Neuigkeit wollte der 44 Jahre alte Fußball-Lehrer den Fokus schnell auf das prickelnde Saisonfinale am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in Freiburg legen. Dann nämlich geht es für die Eintracht um die historische Chance, sich erstmals über die Liga für die Champions League zu qualifizieren. «Meine Person ist jetzt erst mal überhaupt nicht wichtig, sondern es geht einfach darum, die Jungs auf ein tolles Spiel vorzubereiten», erklärte der Trainer.
Aller guten Dinge sind drei?
Für den Zeitpunkt der Vertragsverlängerung habe man sich dennoch «bewusst» entschieden, sagte Toppmöller. «Also die Verlängerung - das ist ja jetzt auch ehrlicherweise so, dass das absehbar war. Es ist jetzt nicht aus heiterem Himmel gekommen.»
Für Toppmöller dürfte das Duell beim Tabellenvierten in Freiburg die bedeutendste Partie in seiner Amtszeit als Eintracht-Coach sein. Es sei wichtig, «Lust aufs Gewinnen zu haben», betonte der frühere Profi, der seit Sommer 2023 Cheftrainer der Frankfurter ist und in seiner Debüt-Saison das Team auf Platz sechs in der Bundesliga geführt hatte.
Genau diese Lust aufs Gewinnen schien den Hessen in den vergangenen beiden Spielen beim 1:1 gegen den FSV Mainz 05 und beim 2:2 gegen den FC St. Pauli abhandengekommen zu sein. Beide Male hatte die Eintracht die Chance, mit einem Sieg die Champions-League-Teilnahme perfekt zu machen. Beide Male scheiterte die Mannschaft mit enttäuschenden Leistungen kläglich. Deshalb wartet auf die Eintracht nun eine Nervenprobe.
Bei Niederlage droht der Absturz auf Platz fünf
Die Ausgangslage vor der Partie am 34. Spieltag ist klar: Ein Remis reicht, um vor Freiburg zu bleiben und damit den Einzug in die Champions League zu sichern. Doch bei einer Niederlage droht der Absturz auf Rang fünf und damit nur die Teilnahme an der Europa League, falls Borussia Dortmund parallel gegen Holstein Kiel gewinnen sollte. Angesichts der Form des BVB ist davon auch auszugehen.
«Angst vor dem Verlieren» habe er nicht, betonte Toppmöller, der mit seiner Mannschaft seit dem neunten Spieltag durchgängig zu den besten vier Teams der Bundesliga gehört. Der Trend spricht jedoch nicht für die Hessen.
Hellmann wundert sich: Stimmung wie «kurz vorm Abstieg»
Über die doch teilweise negative Stimmung nach den beiden vergebenen Matchbällen wunderte sich Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann. «Hier und da herrscht eine Darstellung, nach der wir gefühlt kurz vor dem Abstieg stehen. Das lasse ich nicht zu, weil es der Situation nicht entspricht. Ich sage allen, die uns vielleicht von außen verunsichern wollen: Scheiß drauf.»
Es gehe in Freiburg um sehr, sehr viel, betonte Hellmann. «Aber wir haben Europa in der Tasche und können eine herausragende Saison, die wir gespielt haben, mit der Champions League krönen», sagte er. Das sei eine «Riesenchance», so Hellmann weiter.
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