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Gesellschaft: «Babbel-Nett-Stammtisch» für einsame Menschen in Frankfurt

Gesellschaft

«Babbel-Nett-Stammtisch» für einsame Menschen in Frankfurt

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    Ein Stammtisch will Menschen aus der Einsamkeit holen. (Symbolbild)
    Ein Stammtisch will Menschen aus der Einsamkeit holen. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    In Frankfurt wollen die Initiatoren des «Babbel-Nett-Stammtischs» Menschen aus der Einsamkeit holen. An drei Tagen die Woche wird an drei verschiedenen Orten zu den moderierten Treffen geladen.

    «Wir sorgen dafür, dass die Menschen wieder ins Gespräch kommen, weil das ist eines der größten Probleme der Einsamkeit, dass man einfach gar nicht mehr gewöhnt ist, sich auszutauschen», sagt Beate Zwermann von der Bürgerinitiative «Gemeinsam gegen Einsamkeit». Es gehe stets um positive Themen. Die Treffen seien kostenfrei und jeder sei willkommen.

    Benötigt werde nur der Vorname und eine Mail-Adresse. «Ich sage immer, wir sind so ein bisschen wie die Anonymen Alkoholiker. Man muss sich zu seiner Einsamkeit bekennen, wenn man zu uns kommt», sagt Zwermann. Das sei schon ein großer Schritt.

    Der erste Stammtisch wurde 2022 ins Leben gerufen

    Die Initiative wurde 2021 - also in Zeiten von Corona - in Frankfurt gegründet. Der erste Stammtisch ging 2022 an den Start. Inzwischen werden drei pro Woche veranstaltet, zudem gebe es weitere Aktionen wie gemeinsames Tanzen oder Wanderungen.

    «Unsere Erfahrung zeigt: Menschen finden über Gemeinsamkeit den Weg aus der Einsamkeit. Dabei ist ein zentraler Punkt die persönliche Begegnung und der Aufbau neuer Beziehungen», heißt es auf der Seite der Initiative. «Miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen sind die zentralen Elemente unseres Angebots.» Im Bestfall würden die Teilnehmenden aktiv werden und so der Einsamkeit entfliehen können. «Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt und sie trauen sich wieder, auf Menschen zuzugehen und Freundschaften zu knüpfen.»

    Die Leute hätten oft Angst, andere Menschen anzusprechen

    Wichtig sei die Moderation der Treffen, betont Zwermann. Die Leute hätten oft Angst, andere Menschen anzusprechen und bräuchten relativ lange, bis sie sich öffneten. Manche hätten seit Tagen mit niemandem gesprochen, außer vielleicht an der Kasse im Supermarkt.

    Und wie sehen die Teilnehmenden in der Regel aus? «Da ist die alleinerziehende Mutter, der Facharbeiter aus dem Ausland, die Unternehmerin, die Architektin und der Personalmanager im Ruhestand sowie Frauen und Männer, die ihre Partner bis zum Tod gepflegt haben und viele mehr», heißt es auf der Homepage. Die Geschlechterverteilung ist laut den Angaben eher ausgeglichen, die Altersstruktur liegt bei durchschnittlich 60 Jahren.

    WHO schlägt Alarm: Einsamkeit macht viele krank

    Nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jeder sechste Mensch weltweit von Einsamkeit betroffen. Einsamkeit und soziale Isolation machen körperlich krank, was jedes Jahr zu 871.000 Todesfällen weltweit beitrage, teilte die Organisation kürzlich mit.

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