Prinz Harry sorgte 2023 mit seiner Autobiografie „Reserve“ für weltweites Aufsehen. Besonders seine Aussagen über die Königsfamilie und Camilla, die zweite Ehefrau von König Charles III., sorgten für Schlagzeilen. Er bezeichnete sie sinngemäß als gefährlich und beschuldigte sie, eine „Kampagne“ für ihre eigene Akzeptanz als Königin geführt zu haben – auf Kosten anderer Mitglieder der königlichen Familie. Nun äußert sich ein Mann, der diese Zeit hautnah miterlebt hat – Grant Harrold, der ehemalige Butler von Charles, William und Harry. In seinem neuen Buch „The Royal Butler: My remarkable life of royal service“ widerspricht er Harrys Darstellung deutlich – insbesondere was Königin Camilla angeht.
Harrys brisante Enthüllungen? Ex-Butler schildert komplett anderes Bild von Camilla
Harrold arbeitete von 2004 bis 2011 in Highgrove, der privaten Residenz von König Charles III. in Gloucestershire. In dieser Zeit, so gibt der frühere Butler und nun Buchautor im Gespräch mit dem Telegraph an, war Camilla häufig vor Ort – und laut Harrold „herzlich, bodenständig und aufmerksam“. So erinnert er sich an eine Szene, in der er spätabends zu ihrem Haus fuhr, um ihr etwas zu überbringen: „Sie öffnete ein Fenster im Obergeschoss, schaute runter und rief: ‚Wer ist da?‘ Als ich mich vorstellte, sagte sie: ‚Grant, was machst du denn um diese Uhrzeit hier?‘ Und bot mir sogar noch Tee an – um 21.45 Uhr!“
Die Erlebnisse, die Harrold in seinem Buch schildert, zeichnen ein Bild von Camilla, das mit Harrys Schilderungen wenig gemein hat. Statt Berechnung und Kälte habe Harrold eine Frau erlebt, die von Charles geliebt wurde – und die sich bemühte, mit seiner Familie zurechtzukommen.
„Die vier haben sich wirklich gut verstanden, das versichere ich Ihnen“, behauptet er gegenüber der Zeitung. „Und deshalb verstehe ich nicht, was Harry gesagt hat, ich verstehe es wirklich nicht. Denn ich habe sie gesehen. Ich habe gesehen, wie sie zusammen zu Abend gegessen haben, ich habe gesehen, wie sie zusammen etwas getrunken haben, ich habe gesehen, wie sie zusammen auf Partys gegangen sind.“
Hochzeit von Charles und Camilla – Harry schmückt das Hochzeitsauto
Eine Szene, die der Ex-Butler der Royals besonders hervorhebt, betrifft die Hochzeit von Charles und Camilla am 9. April 2005. Harry behauptete in seinem Buch, er und William hätten ihren Vater gebeten, Camilla nicht zu heiraten. Harrold hingegen erlebte den Tag offenbar ganz anders: Er sei dabei gewesen, als Charles und Camilla Highgrove verließen – in einem von William und Harry geschmückten Wagen, versehen mit dem Schriftzug „Just Married“.
Die beiden Prinzen seien damals lachend hinter dem Auto hergerannt, erinnert sich Harrold. An keinem anderen Tag habe er Charles so glücklich erlebt.
Auch Charles selbst kommt bei Harrold ganz anders weg als in vielen Medienberichten. „Er ist ein sehr ruhiger, sanfter Charakter“, sagt der ehemalige Butler. In den sieben Jahren, in denen er für ihn tätig war, habe Charles kein einziges Mal seine Stimme erhoben. Harrold beschreibt ihn als „hart arbeitend“, aber auch humorvoll – als jemanden, der Spaß daran gehabt habe, seine Söhne zum Lachen zu bringen.
Ein besonderes Verhältnis hatte der frühere Prinz von Wales offenbar auch zu Harrold selbst. Er lud ihn zu seiner Hochzeit ein – obwohl er für eine solche Geste damals noch gar nicht lange genug im Haushalt angestellt war und die nötige Dienstzeit nicht erreicht hatte. „Der Prinz und Camilla haben mich unter ‚Freunde und Familie‘ eingeladen“, behauptet Harrold.
Was nach der Buchveröffentlichung bleibt, ist der krasse Widerspruch zwischen Prinz Harrys Erinnerungen und denen eines Mannes, der viele Jahre im Alltag der Royals lebte. Harrold betont mehrfach, dass er kein Enthüllungsbuch schreiben wollte – er wolle nicht „wie Paul Burrell“, Prinzessin Dianas früherer Butler, wirken, sagt er. Doch seine persönlichen Eindrücke widersprechen vielen der brisanten Darstellungen Harrys aus „Reserve“.
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