Der Gardasee ist bei Deutschen bekanntlich ein beliebtes Reiseziel – egal ob mit dem Auto, dem Motorrad oder sogar mit dem Zug. Ein deutscher Tourist hatte während seines Italien-Urlaubs jedoch einen Einfall, der bei vielen Menschen für Stirnrunzeln sorgte. Auf dem Seitenstreifen einer stark befahrenen Straße in der italienischen Provinz Brescia (Lombardei) hat er spontan sein Camping-Zelt aufgeschlagen. Ein Instagram-Post der Seite Orgoglio Bresciano machte den ungewöhnlichen Zwischenfall bekannt. Italienische Lokalmedien wie der Corriere della Sera griffen das Thema später auf. Demnach ereignete sich der Vorfall an der SP237, die durch das Valle Sabbia in der Provinz Brescia verläuft, nahe der Gemeinde Barghe - etwa 30 Kilometer östlich des Gardsees.
Wie kam es zu dem Camping-Zwischenfall in Italien?
Laut der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera hatte alles mit einem kaputten Reifen angefangen. Laut dem Artikel befand sich der deutsche Urlauber auf dem Rückweg vom Idrosee, als er gegen ein Uhr nachts in der Gemeinde Barghe eine Reifenpanne hatte. Da der Pannendienst zu dieser Zeit offenbar nicht kommen konnte, rief der 43-Jährige die Carabinieri. Diese rieten ihm auf einen nächstgelegenen Parkplatz zu warten. Daraufhin kam dem deutschen Autofahrer offenbar ein kurioser Einfall.
Anstatt auf einen Parkplatz zu fahren, blieb der Urlauber an Ort und Stelle: Kurz vor einer Tunneleinfahrt, direkt auf dem Seitenstreifen und nur wenige Zentimeter vom Fahrstreifen entfernt, baute er kurzerhand seine Camping-Ausrüstung auf und campierte die ganze Nacht auf dem Standstreifen.
Auf dem Instagram-Beitrag von Orgoglio Bresciano ist zu sehen, dass der Anhänger vom Auto abmontiert und auf dem Seitenstreifen ein paar Meter vor dem parkenden Auto abgestellt wurde. Der Anhänger selbst ist auf den Fotos jedoch kaum zu erkennen, da der Deutsche offenbar seine Camping-Ausrüstung inklusive Dachzelt darüber gespannt hat.
Gardasee: Ist Camping auf dem Seitenstreifen legal?
Beim Aufspannen des Dachzeltes wurde weder auf Sichtbarkeit noch Sicherheit geachtet. Denn das Zelt verdeckte nicht nur alle Reflektoren des Anhängers, auch das dahinter parkende Auto wurde von der Campingausrüstung verdeckt. Durch die verborgenen Reflektoren muss der improvisierte Zeltplatz des Mannes bei Dunkelheit nur schwer auszumachen gewesen sein. Im Falle eines Unfalls wäre demnach zuerst der Anhänger samt Zelt getroffen worden.
Wie Südtirol News berichtet, sei Rechtsexperten zufolge eine Camping-Aktion wie die des deutschen Fahrers in Italien in der Regel nicht erlaubt. Das Wildcampen ist in einigen Gebieten Italiens sogar streng untersagt und kann mit einer Geldbuße inklusive Anzeige geahndet werden. Laut dem ADAC ist das Camping auf Straßen nur mit einer Genehmigung der örtlichen Behörden erlaubt.
Bekam der deutsche Straßen-Camper eine Strafe?
Am nächsten Morgen, als der Verkehr auf der Straße dichter wurde, wunderten sich einige Autofahrer scheinbar bei dem Anblick des kuriosen Camping-Spots und riefen die Polizei. Daraufhin rückten die Beamten der örtlichen Polizei von Valle Sabbia aus, heißt es in dem Bericht der Tageszeitung Corriere della Sera weiter. Die Polizei überprüfte daraufhin die Situation. Den Medienberichten nach konnte der Mann mit Hilfe eines Pannendienstes später seine Reise fortsetzen.
Schnell gingen die Fotos des Vorfalls viral, wodurch der Deutsche mittlerweile zu einer echten Internet-Sensation geworden ist. Der Instagram-Beitrag bekam bisher mehr als 16.000 Likes. Ob der Mann für sein Verhalten belangt wurde, ist laut italienischen Medien nicht bekannt.
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