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Kriminalität: Weniger Geldautomatensprengungen - Anklage gegen 36-Jährigen

Kriminalität

Weniger Geldautomatensprengungen - Anklage gegen 36-Jährigen

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    Nach mehreren Geldautomatensprengungen in Hessen und Österreich ist gegen einen 36-jährigen Mann Anklage erhoben worden. (Archivbild)
    Nach mehreren Geldautomatensprengungen in Hessen und Österreich ist gegen einen 36-jährigen Mann Anklage erhoben worden. (Archivbild) Foto: Arne Dedert/dpa

    Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Hessen ist weiter rückläufig. Bis zum Stichtag 13. August seien insgesamt fünf solcher Taten im Bundesland gezählt worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 24 Taten und im Jahr davor 61. «Das ist ein klarer Trend», sagte der Sprecher.

    In einem Fall hat die Behörde jetzt Anklage gegen einen 36-jährigen Mann erhoben, der an mehreren Geldautomatensprengungen in Hessen und Österreich beteiligt gewesen sein soll. Durch eine der Taten soll auch ein Mensch verletzt worden sein. Der Mann stehe unter Verdacht des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, des Diebstahls im besonders schweren Fall, der Sachbeschädigung und fahrlässigen Körperverletzung.

    Der 36-Jährige soll einer kriminellen Organisation aus den Niederlanden angehören und hat auch selbst die niederländische Staatsangehörigkeit. Gemeinsam mit mehreren Mittätern soll er am 5. Mai 2023 am Stadion am Bieberer Berg in Offenbach einen Geldautomaten gesprengt und rund 220.000 Euro Bargeld erbeutet haben, danach sollen er und seine Komplizen mit einem hochmotorisierten Auto geflüchtet sein.

    Ein Mitarbeiter eines benachbarten Unternehmens habe durch die Explosion Verletzungen erlitten. Große Teile des Innenraums, in dem sich der Mann aufhielt, seien durch umherfliegende Trümmer zerstört worden. Den Sachschaden bezifferte die Generalstaatsanwaltschaft auf mehr als 360.000 Euro.

    Schaden bei Sprengung in Höhe von rund 1,48 Millionen Euro

    Auch die Beteiligung an einer weiteren Tat wird dem Mann zur Last gelegt: Am 21. Januar dieses Jahres soll er mit weiteren Mittätern mehrere in einem Einkaufszentrum in Wien aufgestellte Geldautomaten gesprengt und mehr als 89.000 Euro erbeutet haben. Danach soll die Gruppe mit Motorrollern vom Tatort geflüchtet und in Österreich untergetaucht sein. Durch die Sprengung sei ein Schaden von rund 1,48 Millionen Euro entstanden.

    Zuvor sollen sogenannte Logistiker diese Straftat vorbereitet haben: Dabei sollen Wohnungen sowie Fahrzeuge für den Transport der Motorroller angemietet worden sein. Der für die Sprengsätze verwendete Sprengstoff sei aus Tschechien nach Österreich gebracht worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatte die Strafverfolgung dieser Tat von der Wiener Staatsanwaltschaft übernommen.

    Bei Ermittlungen sei der 36-Jährige als dringend Tatverdächtiger bei der Geldautomatensprengung in Offenbach identifiziert worden. Gegen ihn erging ein Europäischer Haftbefehl. Am 22. Januar sei er an der Autobahn 3 in einem Auto mit österreichischem Kennzeichen gefasst und festgenommen worden. Seither ist der Mann in Untersuchungshaft. Er ist bereits wegen einer Geldautomatensprengung am 13. April 2017 in Willich-Schiefbahn (Nordrhein-Westfalen) vorbestraft.

    Die Anklage wurde von der Eingreifreserve der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt erhoben. Zu den Schwerpunkten der organisatorisch eigenständigen Abteilung gehören unter anderem organisierte und bandenmäßige Steuerstraftaten und sonstige Wirtschaftskriminalität, organisierte Kriminalität und ermittlungsintensive Kapitaldelikte sowie sogenannte Cold Cases.

    Die rückläufige Zahl der Taten wertete der Sprecher als großen Erfolg. Durch die Zentralisierung der Ermittlungen könnten mögliche Verbindungen zwischen Fällen frühzeitig erkannt werden. Zudem bestehe eine gute Zusammenarbeit mit der Bankenwirtschaft, die zur Prävention beitrage. Wie im Fall des 36-jährigen Verdächtigen zeige sich eine zunehmende Verlagerung dieser Taten nach Österreich, sagte der Sprecher. Auch die intensive Vorbereitung der Taten durch sogenannte Logistiker sei ein häufiger zu beobachtender Trend.

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