Das diesjährige Wettlesen um den renommierten Bachmann-Preis beginnt am heutigen Donnerstag um 10.00 Uhr im österreichischen Klagenfurt. Drei Tage lang präsentieren insgesamt 14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Texte. Am Sonntag gehen die 49. Tage der deutschsprachigen Literatur mit der Preisverleihung zu Ende.
Als erste Kandidatin stellt sich am Donnerstagmorgen die Kölner Autorin Fatima Khan der Jury und dem Live-Publikum. Dieses Jahr sind insgesamt acht Autorinnen und Autoren aus Deutschland im Rennen.
Chef-Juror erwartet «heftige Debatten»
Der Jury-Vorsitzende Klaus Kastberger kündigte vor Beginn des Literaturwettbewerbs «einen sehr jungen und sehr guten Jahrgang» an. Aus der Diversität der Jury ergebe sich eine große Diversität unter den Texten, sagte er dem österreichischen Sender ORF, der das Wettlesen veranstaltet. «Ich glaube, es wird auch heftige Debatten geben», fügte er hinzu.
Das Wettlesen und die Jury-Diskussionen werden von 3sat übertragen.
Voriges Jahr gewann der in Heidelberg lebende Autor Tijan Sila den mit 25.000 Euro dotierten Hauptpreis für seinen Text «Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde». Die Auszeichnung erinnert an die aus Klagenfurt stammende Literatin Ingeborg Bachmann (1926-73).
Einsparungen rund um das Wettlesen
Ein Literaturkurs für junge Schreibtalente, der traditionell vor dem Wettlesen veranstaltet worden war, findet dieses Jahr aus Kostengründen nicht statt. Kastberger äußerte deshalb seine Sorge über aktuelle Spar-Tendenzen im Kulturbetrieb. Schließlich liege in der Literatur eine Chance auf eine bessere Welt - «also in Räumen, wo alternative Welten zum Leuchten gebracht, Problemfelder markiert und miteinander in Beziehung gesetzt und letztlich immer an einem friedlichen Zusammenleben gearbeitet wird», zitierte ihn die Presseagentur APA.
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