Dem Publikum in finsteren Zeiten etwas zum Lachen und Träumen bieten: Der scheidende Intendant Joern Hinkel will dem Publikum der diesjährigen Bad Hersfelder Festspiele mit einer Neuinterpretation der Shakespeare-Komödie «Ein Sommernachtstraum» heitere Kost und viel Musik servieren.
«Es ist eines der ersten Stücke der Fantasy-Literatur und mit fantastischen Gestalten bevölkert», sagte Hinkel am Dienstag zum offiziellen Probenbeginn über den Shakespeare-Klassiker.
Bei der Hersfelder Fassung, den «Sommernachtsträumen», werden sich auch Figuren aus anderen Shakespeare-Werken wie Romeo und Julia in den nächtlichen Wald auf der Bühne verirren und Überraschungen erleben.
In dem Bühnenstück nach Motiven von William Shakespeare wirken unter anderem TV-Kommissar Erol Sander («Mordkommission Istanbul») sowie Anouschka Renzi, Bettina Hauenschild, Christian Nickel und Helena Sigal mit.
Schauspiel erstmals mit großem Orchester
Erstmals soll in diesem Jahr bei der Shakespeare-Komödie das große Orchester nicht nur eines der Musicals, die seit Jahren ebenfalls zum Programm der Festspiele gehören, musikalisch begleiten, sondern auch ein Schauspiel. Die Musik dazu wird eigens für die «Sommernachtsträume» geschrieben.
Erotische Geschichten und Slapstick
Er wolle ein ohnehin schon verrücktes Stück noch verrückter machen, kündigte Hinkel an, der auch Regie führt. Es werde eine «Hersfelder Sommernacht voller wilder und erotischer Liebesgeschichten» mit Slapstick-Elementen.
Die Irrungen und Wirrungen der Figuren werden an einem viktorianischen Fürstenhof im späten 19. Jahrhundert spielen. Die Kostüme sind Hinkel zufolge «von Steampunk-Welten inspiriert, eine Mischung aus viktorianischer Pracht und technischen Accessoires wie Fliegerbrillen, Taschenuhren oder Korsetts aus Leder». Premiere ist am 20. Juni.
Schillers «Räuber» mit Musik der Toten Hosen
Die Festspiele im osthessischen Bad Hersfeld gehören zu den größten und traditionsreichsten in Deutschland. Im vergangenen Jahr besuchten die Veranstaltung mehr als 103.000 Menschen.
Die 74. Ausgabe findet vom 20. Juni bis 18. August statt. Gezeigt wird außerdem das Schiller-Drama «Die Räuber» mit Musik der Toten Hosen.
Nach dem Publikumserfolg im vergangenen Jahr gibt es ein Wiedersehen mit dem Broadway-Musical «A Chorus Line» und dem Schauspiel «Wie im Himmel».
Als Familienstück bringen die Festspiele den Astrid-Lindgren-Klassiker «Ronja Räubertochter» auf die Bühne.

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