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Neues Projekt mit Banken: Hessen sagt Geldwäsche und Finanzbetrug den Kampf an

Neues Projekt mit Banken

Hessen sagt Geldwäsche und Finanzbetrug den Kampf an

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    Das Land Hessen und Banken bündeln Kräfte im Kampf gegen Geldwäsche. (Symbolbild)
    Das Land Hessen und Banken bündeln Kräfte im Kampf gegen Geldwäsche. (Symbolbild) Foto: Boris Roessler/dpa

    Im Kampf gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität bündeln das Land Hessen und große Banken ihre Kräfte. Um auffällige Geldströme zwischen mehreren Bankkonten schneller zu erkennen und bei Verdachtsfällen früher Alarm schlagen zu können, soll der Datenabgleich zwischen Finanzinstituten digitalisiert erfolgen.

    Für das nach Angaben der Landesregierung europaweit einmalige Projekt hat der landeseigene Datentreuhänder EuroDaT seit dem Jahr 2003 zusammen mit Commerzbank, Deutscher Bank und der Smartphone-Bank N26 die Anwendung «safeAML» entwickelt. Diese ermöglicht es nach Angaben der Projektpartner, «Geldflüsse über mehrere Banken hinweg automatisiert zu rekonstruieren, um damit die Netzwerke aufzudecken, in denen Geldwäsche erfolgt».

    Digitaler Austausch von Daten

    Bei einer potenziell verdächtigen Buchung kann demnach auf digitalem Weg eine schrittweise Abfrage und Nachverfolgung von Buchungen und Geldeingängen bei den beteiligten Banken angestoßen werden. Bislang werden solche Daten - unter anderem wegen hoher Datenschutzhürden - zwischen Instituten manuell ausgetauscht, was in der Regel länger dauert und höhere Kosten verursacht.

    «Mit der Digitalisierung der Mittelherkunftsanfragen und der Intensivierung des Datenaustauschs treten die drei Kooperationspartner Deutsche Bank, Commerzbank, N26 und das Land Hessen kriminellen Aktivitäten durch den Austausch und durch die Analyse von Finanzdaten entschieden entgegen», sagt Hessens Finanzminister Alexander Lorz (CDU).

    Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) versicherte, EuroDaT gewährleiste «einen sicheren und vertrauenswürdigen Rahmen», um sensible Daten auszutauschen und auszuwerten. So könne mit moderner Datenanalyse Finanzkriminalität wirksam bekämpft werden. Eine dauerhafte Sammlung von Buchungsdaten wird es den Angaben zufolge nicht geben. Zudem verzichte «safeAML» vollständig auf die Verarbeitung personenbezogener Daten.

    «Geldwäsche-Paradies» Deutschland

    Jahr für Jahr schleusen Kriminelle geschätzt Milliardensummen aus illegalen Quellen auf Umwegen in die reguläre Wirtschaft ein. Zwar müssen Finanzinstitute verdächtige Geschäfte den Behörden melden. Dennoch gilt Deutschland als Paradies für Geldwäsche - auch, weil hierzulande viel mit Bargeld gezahlt wird.

    Die Finanzaufsicht Bafin rügt immer wieder Defizite bei der Bekämpfung von Geldwäsche - in den vergangenen Jahren wiederholt auch bei den jetzigen «safeAML»-Projektpartnern Deutsche Bank und N26. Beiden Instituten schickte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zwischenzeitlich einen Sonderaufpasser ins Haus, die gerade in ihren Anfangsjahren rasant gewachsene N26 musste zudem wegen schludriger Geldwäsche-Kontrollen 9,2 Millionen Euro Geldbuße zahlen.

    Deutschland gilt als Paradies für Geldwäsche (Symbolbild)
    Deutschland gilt als Paradies für Geldwäsche (Symbolbild) Foto: Monika Skolimowska/dpa
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