Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat den Verzicht des hessischen Innenministeriums auf eine Beteiligung der Profifußball-Vereine an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen scharf kritisiert. Die von Innenminister Roman Poseck (CDU) verkündete Entscheidung sei «äußerst fragwürdig», heißt es in einer Mitteilung der DPolG Hessen.
Das Bundesverfassungsgericht hatte Anfang des Jahres eine mögliche Kostenbeteiligung der Vereine an den in den vergangenen Jahren enorm gestiegenen Polizeikosten bei Risikospielen, wo zum Teil mehr als 1000 Beamte im Einsatz sind, für rechtlich zulässig erklärt.
Dennoch will Hessen - anders als zum Beispiel Bremen - diese Möglichkeit vorerst nicht umsetzen. «Es ist derzeit nicht beabsichtigt, hessische Vereine durch einen Sonderweg des Landes zusätzlich zu belasten und damit auch im Wettbewerb zu benachteiligen», hatte Poseck angekündigt.
Polizei kann Entscheidung nicht nachvollziehen
Bei der Polizeigewerkschaft stößt das auf Unverständnis. «Die Begründung des Innenministers, keinen hessischen Sonderweg gehen zu wollen, trägt nicht», heißt es in der Mitteilung. Hessen gehe in vielen Bereichen einen anderen Weg als andere Bundesländer, und dies nicht immer zum Vorteil der Beamten.
«Es kann mir niemand erklären, dass es sinnig ist, dass wir bei der Polizei sparen müssen und hier die Möglichkeit hätten, tatsächlich anfallende Polizeikosten durch den Verursacher teilweise tragen zu lassen», kritisierte Alexander Glunz, Landesvorsitzender der DPolG Hessen.
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