Ein Vater, der seine eigenen Söhne vergewaltigt hat, ist vom Frankfurter Landgericht zu einer Haftstrafe von 13 Jahren und 9 Monaten verurteilt worden. «Sie sind für die Allgemeinheit gefährlich», sagte der Vorsitzende Richter der Jugendstrafkammer im Frankfurter Landgericht. Daher werde zudem eine Sicherungsverwahrung angeordnet.
Der ebenfalls angeklagte Freund des 44-jährigen Vaters, der hauptsächlich die Taten gefilmt hatte, erhielt eine Haftstrafe von elfeinhalb Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung. Dies ist eine Maßnahme für besonders gefährliche Straftäter zum Schutz der Bevölkerung. Die Verurteilten bleiben über die Haftdauer hinaus hinter Gittern. Wie ein Psychiater in dem Prozess festgestellt hatte, sind beide Männer pädophil. Das Risiko, dass sie in Freiheit weitere Kinder missbrauchen würden, wird demnach als hoch eingeschätzt.
«Schwer zu ertragen»
«Es gibt Verfahren, da fällt es schwer, die passenden Worte zu finden», begann der Richter seine Urteilsbegründung und gab mit einer kurzen Schilderung einen Eindruck davon, was die Kinder von ihrem eigenen Vater hatten ertragen müssen. Sie seien «auf unvorstellbare Weise missbraucht und erniedrigt» worden, die Videoaufnahmen seien «schwer zu ertragen» gewesen. Die Kinder seien zu Objekten degradiert und dann ab einem bestimmten Alter gegen neue Opfer «ausgetauscht» worden.
Kennengelernt hatten sich die beiden Männer im Jahr 1999 in Offenbach, sie begannen eine sexuelle Beziehung. Diese führten sie auch nach der Heirat des heute 44-Jährigen fort. Er ist der Vater von sechs Kindern und Stiefvater eines weiteren Jungen.
15 Jahre Missbrauch
Im Jahr 2009 missbrauchte er dem Urteil zufolge erstmals einen seiner Söhne, dieser war damals vier Jahre alt. Seinem Freund schickte er davon Bilder. Daraufhin beschlossen die Männer, die Taten gemeinsam auszuführen. In den folgenden fast 15 Jahren missbrauchten sie vor allem in ihren Wohnungen immer wieder die Jungen, es waren die drei leiblichen Söhne und der Stiefsohn des 44-Jährigen. Der Freund des Vaters filmte vor allem und gab Anweisungen, missbrauchte aber auch selbst. Zum Teil erhielten die Kinder Belohnungen, etwa in Form von Geld zwischen 30 und 100 Euro.
Durch Hinweise auf Kinderpornografie im Internet wurde die Polizei schließlich auf die beiden Männer aufmerksam. Bei der Durchsuchung der Wohnungen fanden sie Hunderte kinderpornografische Dateien, darunter auch die von den Tätern selbst aufgenommenen Bilder. Beide Männer sitzen seit Dezember 2024 in Untersuchungshaft.
Missbrauch Schutzbefohlener
Verurteilt wurden sie nun unter anderem wegen des besonders schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, der gemeinschaftlichen und besonders schweren Vergewaltigung sowie der Herstellung von Kinderpornografie. Bei dem Vater der Söhne kam als weitere Straftat der Missbrauch von Schutzbefohlenen dazu. Er hatte im Gegensatz zu seinem Freund in dem Prozess die Taten nur teilweise gestanden und sich etwa auf Erinnerungslücken berufen, die laut Richter «schwer zu glauben» sind.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann Revision eingelegt werden.
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