Hessens Schulen haben ihre Prüfungsanforderungen laut Kultusminister Armin Schwarz (CDU) in den vergangenen Jahren nicht gesenkt. Es seien lediglich die Prüfungsformate in bestimmten Bereichen angepasst worden, erklärte der Minister in einer Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage des fraktionslosen Landtagsabgeordneten Sascha Herr.
So sei in der Abschlussarbeit Mathematik an Realschulen im Schuljahr 2022/2023 – analog zu den Arbeiten an Hauptschulen, den Abitur- und Fachoberschul-Prüfungen – ein hilfsmittelfreier Prüfungsteil eingeführt worden. Im Fach Deutsch an Haupt- und Realschulen gebe es seit dem Schuljahr 2024/25 den Prüfungsteil «Sprachliche Richtigkeit» mit neuen Aufgabenformaten. «Prüfungsdauer und Bewertungskriterien blieben unverändert», erklärte der Minister.
Aufgrund der Corona-Pandemie habe es 2021 bis 2023 wie in anderen Bundesländern bestimmte Anpassungen wie etwa längere Bearbeitungszeiten bei Abiturprüfungen gegeben, um pandemiebedingte Nachteile für die Schülerinnen und Schüler zu kompensieren. «Diese Anpassungen haben jedoch weder Anspruch noch Niveau des Landesabiturs beeinträchtigt», hieß es in der Antwort.
Auch die Frage, ob es Anweisungen oder Empfehlungen des Ministeriums gebe, die eine «wohlwollende» oder «pädagogisch motivierte» Notengebung nahelegten, verneinte der Minister. Vorliegende Daten ließen erkennen, dass eine «Noteninflation» und eine damit verbundene Entwertung der Haupt- und Realschulabschlüsse, des Abiturs und der Abschlüsse für die Fachoberschule nicht stattfinde.
Im Schuljahr 2024/25 lag die durchschnittliche Abiturnote hessischer Abiturientinnen und Abiturienten bei 2,26. Im Schuljahr 2015/16 hatten die Abiturienten durchschnittlich eine Note von 2,40 erzielt.
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