Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ein Gesetzgebungsverfahren eröffnet, um auch Menschen ohne christliche Religionszugehörigkeit einzustellen. Ein Gesetz dazu werde voraussichtlich im Herbst verabschiedet, hieß es zum Abschluss der Frühjahrstagung der EKHN in Frankfurt.
Den Angaben zufolge sah das Einstellungsgesetz der EKHN bislang vor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grundsätzlich Mitglied in einer christlichen Kirche sein sollten. Es sei aber gängige Praxis, dass auch Menschen mit anderem oder ohne Glauben in evangelischen Kindergärten, Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen arbeiteten, sagte eine EKHN-Sprecherin.
Dies sei aber bisher nur mit einer Ausnahmeregelung möglich, eine solche würde dann künftig nicht mehr notwendig sein. Allerdings sollten sich die Mitarbeiter «den Grundsätzen der evangelischen Kirche verpflichtet fühlen», hieß es.
Arbeitsgruppe für Diversität
Auf der Frühjahrstagung beschlossen die evangelischen Christen in Hessen zudem die Einrichtung einer «Fachgruppe für Diversitätssensibilität und Diskriminierungskritik». So beschäftigten sich die Synodalen «mit Aspekten einer diversitätssensiblen Kirche, die nicht ausgrenzt und diskriminiert, sondern Vielfalt als Schatz sieht».
Seit Donnerstag tagen gleichzeitig die Kirchenparlamente der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) in Hofgeismar und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Frankfurt. Natürlich spielte auch die Wahl von Papst Leo XIV. eine Rolle. Als am Donnerstag weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufstieg, unterbrachen die Synodalen ihre Beratungen, verfolgten die Verkündung im Livestream und schlossen danach den neuen Papst in ihr Abendgebet ein, wie Teilnehmer berichteten.
Was sich die EKHN vom neuen Papst wünscht
Von Papst Leo XIV. wünschen sich die evangelischen Christen in Hessen auch ein Zugehen auf die andere Konfession. «Wir hoffen, dass er die Ökumene voranbringt», hatte die Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, am Tag nach der Wahl des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche gesagt.
Evangelische Christen hofften, dass sie von der katholischen Kirche «als Geschwister im Glauben wahrgenommen werden», sagte EKHN-Präses Birgit Pfeiffer. «Ich würde mir wünschen, dass wir gemeinsam unsere Verantwortung als Christinnen und Christen in dieser Zeit und in dieser Gesellschaft wahrnehmen», betonte sie. «Wir haben so viele gemeinsame Herausforderungen und so viel gemeinsame Verantwortung.»
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