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Schweres Erdbeben vor Kreta: „Die Wände haben gewackelt“ - wie groß ist die Gefahr für Nachbeben?

Kreta

Schweres Erdbeben vor Kreta: „Die Wände haben gewackelt“ - wie groß ist die Gefahr für Nachbeben?

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    Ein Seismograf zeichnet eine Erschütterung auf - vor Kreta ist es zu einem Erdbeben gekommen.
    Ein Seismograf zeichnet eine Erschütterung auf - vor Kreta ist es zu einem Erdbeben gekommen. Foto: Princess Turandot, adobe.stock.com (Symbolbild)

    Am Morgen des 22. Mai 2025 erschütterte ein starkes Erdbeben der Stärke 6,2 die südliche Ägäis. Laut Informationen der US-Erdbebenwarte (US Geological Survey) begann das Erdbeben circa um 5.19 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum lag demnach rund 83 Kilometer nordöstlich der kretischen Hauptstadt Heraklion, in einer Tiefe von etwa 64 Kilometern. Die Erschütterungen waren nicht nur auf Kreta spürbar. US Geological Survey meldet neben Griechenland auch die Türkei, Ägypten und Libyen als betroffene Gebiete.

    Erdbeben auf Kreta: Wird es Nachbeben geben?

    Auf Kreta machte sich das Erdbeben gegen 6.20 Uhr bemerkbar, berichtet eine Urlauberin unserer Redaktion: „Wir haben noch geschlafen. Als wir wegen des Bebens aufgewacht sind, haben die Wände gewackelt.“ Die Urlauberin befand sich während des Bebens nahe der Hafenstadt Rethymnon. Etwa zwei Minuten lang habe sie das Erdbeben gespürt. „Das Wasser im Pool ist so in Wallung geraten, dass die Terrassen zu den Zimmern überschwemmt wurden. Das Wasser kam bis zur Terrassentür“, berichtet sie.

    Trotz der Stärke des Erdbebens gab es bereits kurz später vorsichtige Entwarnung von öffentlicher Seite. Thanasis Ganas, Forschungsleiter am Geodynamischen Institut in Athen, erklärte gegenüber griechischen Medien wie der Tageszeitung ProtoThema, dass er nicht mit einer Serie von Nachbeben rechne. Kleinere Nachbeben seien zwar nicht ganz auszuschließen. Doch diese würden voraussichtlich kaum spürbar sein.

    Kreta: Gibt es nach dem Beben Tsunami-Gefahr?

    Für zusätzliche Aufregung sorgte eine Tsunami-Warnung, die laut ProtoThema vom griechischen Katastrophenschutz unmittelbar nach dem Beben vorsorglich herausgegeben wurde. Menschen, die sich in der Region befanden, erhielten eine entsprechende Warn-SMS. Glücklicherweise blieb eine Flutwelle aus – die Warnung wurde wenig später wieder aufgehoben.

    Das aktuelle Beben ist nicht das Erste in jüngerer Zeit: Bereits eine Woche zuvor hatte sich laut dem griechischen Fernsehsender EPTNews vor Kreta ein Erdbeben der Stärke 6,1 ereignet. Die Region liegt in einer seismisch aktiven Zone, was solche Ereignisse immer wieder möglich macht. Kreta sei aber gut auf solche Fälle eingestellt.

    Das bestätigte auch Seismologe Andreas Steinberg von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. Demnach seien tektonische Beben im Mittelmeerraum und besonders vor Kreta historisch schon seit der Antike bekannt. „An der Stelle vor Kreta, an der heute [Anm. d. Red.: am 22. Mai] das Beben stattgefunden hat, hat sich in der Nähe im Jahr 1856 schon einmal ein größeres Erdbeben (Magnitude größer als 7) ereignet“, sagt Steinberg. Daher sei das aktuelle Beben „nicht unerwartet und eigentlich nichts Ungewöhnliches“. Es erinnere viel mehr daran, dass „Griechenland – so sehr es auch eine beliebte Tourismusgegend ist – nun mal in einer seismisch hochaktiven Zone liegt“.

    Kann man im Moment auf Kreta Urlaub machen?

    Was bedeutet das aktuelle Geschehen nun für Urlauber auf Kreta? Die Lage ist derzeit unter Kontrolle. Es gibt keine Berichte über Tote, Verletzte oder größere Schäden an Gebäuden oder Infrastruktur. Der Betrieb bei Flughäfen und Fähren läuft wie gewohnt, Hotels setzen ihren Betrieb ohne Einschränkungen fort.

    Auch das Auswärtige Amt berichtet, dass es auf den griechischen Inseln immer wieder zu Erdbeben kommen kann. Allerdings liegt keine Reisewarnung für die Region vor. Urlauber können ihren Aufenthalt also fortsetzen – und sollten sich, wenn es nach Sebastian Manstetten vom deutschen Krisenfrühwarn-Anbieter A3M geht, davon auch künftig nicht abhalten lassen. Der Frankfurter Rundschau erklärte der Experte: „Durch die Lage Griechenlands ist in Bezug auf Erdbeben einfach ein Grundrisiko gegeben. Dessen muss man sich bewusst sein. Ich würde mir davon als touristischer Reisender den Urlaub aber nicht verderben lassen.“ Zudem seien der griechische Zivilschutz und die Katastrophenschutzbehörden sehr gut aufgestellt.

    Auch interessant: Erdrisse sorgten auf Kreta zuletzt für Verunsicherung. Wissenschaftler haben nun aber wohl herausgefunden, woher die Risse stammen.

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