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Stahl: Buderus Edelstahl wird zerschlagen - Hunderte Jobs betroffen

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Buderus Edelstahl wird zerschlagen - Hunderte Jobs betroffen

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    Der Spezialstahl-Hersteller Buderus Edelstahl wird zerschlagen. Von der bevorstehenden Schließung des Stahlwerks sind rund 450 Arbeitsplätze betroffen. (Foto aktuell)
    Der Spezialstahl-Hersteller Buderus Edelstahl wird zerschlagen. Von der bevorstehenden Schließung des Stahlwerks sind rund 450 Arbeitsplätze betroffen. (Foto aktuell) Foto: Boris Roessler/dpa

    Rund ein Jahr nach dem Verkauf an die Beteiligungsgesellschaft Mutares wird der Stahlhersteller Buderus Edelstahl in Wetzlar zerschlagen. Das Stahlwerk des Unternehmens, das nach Angaben der IG Metall hessenweit das letzte verbliebene Werk dieser Art ist, soll bis Ende Oktober geschlossen werden, wie Mutares mitteilte. Betroffen davon seien 450 der rund 1.120 Arbeitsplätze von Buderus Edelstahl, sagte ein Mutares-Sprecher. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Mittelhessen, Stefan Sachs, sprach von einem «industriepolitischen Desaster» und «Drama» für Wetzlar und die betroffenen Beschäftigten.

    Zuvor hatten mehrere Medien über das Thema berichtet. Für die beiden Geschäftsbereiche Warmwalzwerk und mechanische Bearbeitung einschließlich der Wärmebehandlung sei der Verkauf an die Georgsmarienhütte (GHM) Gruppe mit Sitz in der gleichnamigen Stadt in Niedersachsen vereinbart worden. Die Transaktion soll im vierten Quartal vollzogen werden.

    Der Geschäftsbereich Gesenkschmiede werde zudem angesichts der weiterhin herausfordernden Marktbedingungen in der Stahlindustrie an die ebenfalls zu Mutares gehörende FerrAl United Group verkauft. Der Automobilzulieferer bietet Schmiede- und Gussteile, bearbeitete Komponenten und Baugruppen und betreibt nach Angaben des Mutares-Sprechers bereits sechs Gesenkschmieden. Durch die Verkäufe könnten voraussichtlich rund 670 Arbeitsplätze am Standort gesichert werden, erklärte Mutares.

    Die Beteiligungsgesellschaft hatte Buderus Edelstahl mit damals rund 1.130 Beschäftigten im Oktober vergangenen Jahres vom österreichischen Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine übernommen. Bereits seinerzeit zeichneten sich personelle Einschnitte bei Buderus Edelstahl ab. Seither seien bereits Fortschritte bei der Optimierung von Fertigungsprozessen erzielt worden, erklärte Mutares nun. Mit dem Verkauf an die GHM Gruppe sollten weitere nötige Transformationsschritte umgesetzt werden.

    Nach den Worten von Sachs von der IG Metall geht mit der Schließung des Stahlwerks das letzte wichtige Stück der fast 300-jährigen Unternehmenshistorie von Buderus unter. Gespräche mit der Unternehmensführung dazu laufen, wie der Gewerkschafter sagte. Man werde alles versuchen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und das Beste für diejenigen herauszuholen, die ihre Jobs verlieren. Das Stahlwerk habe zuletzt stark unter hohen Strompreisen gelitten. Es sei zudem nicht sicher gewesen, dass die GMH Gruppe die beiden Geschäftsbereiche übernimmt - falls nicht, hätten noch deutlich mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel gestanden.

    Nach Angaben des Mutares-Sprechers ist auch eine Stellenausschreibung der GHM Gruppe vorgesehen, über die gegebenenfalls rund 60 der von der Stahlwerk-Schließung betroffenen Beschäftigten übernommen werden könnten. Buderus Edelstahl mit einem Jahresumsatz von rund 360 Millionen Euro ist ein Spezialstahl-Hersteller mit Schwerpunkten in den Bereichen Werkzeugstahl und Edelbaustahl.

    Der Spezialstahl-Hersteller Buderus Edelstahl wird rund ein Jahr nach dem Verkauf an die Beteiligungsgesellschaft Mutares zerschlagen. Noch im Herbst schließt das Stahlwerk des Unternehmens, davon sind rund 450 Jobs betroffen. (Foto aktuell)
    Der Spezialstahl-Hersteller Buderus Edelstahl wird rund ein Jahr nach dem Verkauf an die Beteiligungsgesellschaft Mutares zerschlagen. Noch im Herbst schließt das Stahlwerk des Unternehmens, davon sind rund 450 Jobs betroffen. (Foto aktuell) Foto: Boris Roessler/dpa
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