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Transitland Hessen: Immer Ärger an der Ladesäule

Transitland Hessen

Immer Ärger an der Ladesäule

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    Das Gute: Es mangelt nicht an Ladesäulen (Archivbild).
    Das Gute: Es mangelt nicht an Ladesäulen (Archivbild). Foto: Swen Pförtner/dpa

    Säule defekt, Preise zu hoch, Platz belegt: Wer mit dem Elektroauto unterwegs ist, ist Kummer gewohnt. Auf dem Weg in den Urlaub durch das Transitland Hessen kann das besonders ärgerlich sein. Der ADAC kennt viele Klagen - und hat Tipps, wie man Fallen vermeidet.

    Um mit dem Positiven anzufangen: «Es gibt genug Ladepunkte entlang der Autobahnen und in der Fläche», sagt Verkehrsexperte Lukas Berkel vom ADAC Hessen-Thüringen. «Deutschland hat das dichteste Netz an Ladestationen in Europa.» An Ferienwochenenden kann es mal eng werden, in der Regel haben E-Auto-Fahrer aber keine Probleme, eine freie Säule zu finden - egal ob sie einen Schnelllader auf einem Autobahnrastplatz suchen oder das Auto bei einer Pause in einer schönen hessischen Altstadt an eine langsame Säule hängen.

    Weniger Ladepunkte in Hessen

    Hessen ist allerdings schlechter aufgestellt als andere Bundesländer: Laut Bundesnetzagentur gibt es in Hessen rund 10.400 öffentlich zugängliche Normalladepunkte plus 3.034 Schnelllader. Die Nachbarländer NRW, Bayern und Baden-Württemberg haben von beidem etwa doppelt so viele. In Rheinland-Pfalz und Thüringen gibt es deutlich weniger.

    Preise sind eine Wissenschaft für sich

    Das Hauptproblem ist, dass die Preise für das spontane Laden unterwegs «völlig intransparent» sind, wie Berkel sagt. Bei einem Anbieter kostet die Kilowattstunde Ad-Hoc-Laden 39 Cent, beim anderen mehr als das doppelte. Kann man sich ja merken und immer zu dem ersten fahren, könnte man meinen, aber so einfach ist das nicht.

    Es gibt verschiedene Ladenetzwerke, Roaminganbieter, Apps und Kartenmodelle. Die Preise können nach Jahres- oder Tageszeit variieren. Manchmal landet man unwissentlich bei einer Tochterfirma des Anbieters, den man eigentlich angesteuert hat.

    Metalldiebe klauen Ladekabel

    Immer wieder beklagen E-Auto-Fahrer, dass Säulen in der App oder dem Navi als frei angezeigt werden, dann aber kaputt oder gesperrt sind. Das kann technische Gründe haben, vor allem bei älteren Ladesäulen, sagt der ADAC-Experte. «Manchmal stehlen aber auch Metalldiebe die Ladekabel.»

    Ärgerlich ist auch, wenn E-Auto-Fahrer zu faul sind, den Anhänger oder Wohnwagen abzukoppeln und damit die Zufahrt oder die Nachbarsäule blockieren. Wenn Hybrid-Fahrzeuge oder gar Benziner den E-Lade-Parkplatz blockieren. Wenn das Ladekabel der Säule zu kurz ist, man in der prallen Sonne steht, kein Mülleimer und keine Toilette in der Nähe sind.

    Warnung vor falschen QR-Codes

    Der ADAC warnt zudem vor einem Sicherheitsrisiko: Betrüger bringen an Ladesäulen Aufkleber mit QR-Codes an, um Nutzer auf Webseiten zu locken, wo sie sensible Daten wie Passwörter oder Finanzinformationen auslesen - das sogenannte Quishing.

    Wegen der vielen Unwägbarkeiten rät der ADAC, rechtzeitig rauszufahren, am besten schon mit 20 Prozent Restakku. Das Risiko, liegen zu bleiben, ist allerdings geringer als früher: «Die Reichweite vieler E-Autos hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert», sagt Piero Scazzi, Technikexperte des ADAC Hessen-Thüringen. Für viele Fahrzeuge sind 400 Kilometer kein Problem mehr, neuere Elektroautos schaffen bis zu 750 Kilometer am Stück.

    Was gut läuft

    Die Reichweite steigt, die Zahl der Ladesäulen wächst - und es gibt eine weitere gute Nachricht. Zumindest ein Problem, das jeder Tankstellenkunde mit Verbrenner kennt, haben E-Auto-Fahrer nicht: Das Stromtanken kostet entlang der Autobahn nicht mehr als in der Fläche.

    Wie gut danach die Weiterreise im Ausland klappt, ist von Route und Ziel abhängig. In Mitteleuropa können E-Autofahrer laut ADAC auf ein flächendeckendes Ladesäulen-Netz vertrauen. In vielen Nachbarländern wie etwa den Niederlanden oder Frankreich ist das Stromtanken günstiger als hierzulande. Auch nordische Länder seien «planungssichere Reiseziele», sagt Scazzi. Schwieriger werde es Richtung Süd- oder Osteuropa - dort sei die Ladeinfrastruktur oft weniger gut ausgebaut.

    Damit der Urlaub entspannt beginnt, rät der ADAC:

    Nicht so gut: Die Preise sind laut ADAC "völlig intransparent" (Archivbild).
    Nicht so gut: Die Preise sind laut ADAC "völlig intransparent" (Archivbild). Foto: David Inderlied/dpa
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