Kein Jahr vor der nächsten regulären Kommunalwahl in Bayern können die Menschen in Würzburg am Sonntag bereits über den künftigen Oberbürgermeister entscheiden. Weil Amtsinhaber Christian Schuchardt (CDU) zum Deutschen Städtetag wechselt, muss in der Mainstadt vorgezogen eine neue Rathauschefin oder ein neuer Rathauschef gewählt werden. Drei Bewerberinnen und ein Bewerber treten an. Nach Angaben der Stadt sind etwa 100.000 Bürger zur Wahl aufgerufen.
Mögliche Stichwahl zwei Wochen später
Der Oberbürgermeister der Stadt mit rund 131.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist für etwa 3.200 Mitarbeitende zuständig.
Sollte keiner der Kandidaten am Sonntag mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten, wird am 18. Mai eine Stichwahl folgen.
2020 lag die Wahlbeteiligung bei 53,61 Prozent. Das Wahlergebnis wird voraussichtlich gegen 21.00 Uhr feststehen.
Vorzeitiger Wechsel bringt neuen Wahlrhythmus
Normalerweise wäre die OB-Wahl 2026 zusammen mit der Stadtratswahl erfolgt. Nun wird im nächsten März nur der neue Stadtrat gewählt. Schuchardts Nachfolgerin oder Nachfolger bleibt somit bis 2032 im Amt, wenn wieder beide Wahlen zusammengelegt werden.
Favoriten und Außenseiter im Rennen
Die CSU schickt am Sonntag die 49-jährige Judith Roth-Jörg ins Rennen. Die 3. Bürgermeisterin und Leiterin des Referats Bildung, Schule und Sport hat gute Chancen, Schuchardt zu beerben.
Aber auch der Grünen-Politiker Martin Heilig (49, Bündnis 90/Die Grünen) darf sich Hoffnung auf das Amt machen. Würzburg ist eine Hochschulstadt mit vielen jungen Leuten, die auf Umweltpolitik blicken. Bisher ist Heilig 2. Bürgermeister der Mainstadt.
Eva von Vietinghoff-Scheel tritt für die SPD an. Die 45 Jahre alte Verwaltungsjuristin war zuletzt Vorständin eines Kommunalunternehmens im Landkreis Würzburg. Zudem bewirbt sich Claudia Stamm (54, unabhängig) für das Amt: Die Tochter der früheren CSU-Politikerin Barbara Stamm wurde nicht von einer Partei aufgestellt, sondern sammelte Unterschriften, um als Kandidatin antreten zu können.
Abschied nach mehr als einer Dekade im Amt
Schuchardt ist seit 2014 im Amt. 2020 kam er im ersten Wahlgang auf fast 52 Prozent der Stimmen und setzte sich damit klar gegen seinen Herausforderer Martin Heilig durch. Die Amtszeit des CDU-Politikers endet zum 30. Juni.





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