(wörr) Wenn die Generalprobe nicht klappt, dann klappt die Vorstellung. So ist jedenfalls die landläufige Meinung beim Theater. Eine gewisse Art Theater spielt sich seit einigen Wochen auch in Jossa ab, denn für den am Sonntag aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Landgasthofes Jossgrund stattfindende Schnitzelbrat-Weltrekord üben die Koch-Hauptdarsteller und die für den Transport des 100 Meter langen „Schnitzelbandes“ besonders wichtigen zahlreichen Helfer, die Fußballer der Spielgemeinschaft Jossa-Altengronau.
Auch wenn es bei der Generalprobe reibungslos klappte, sind alle Beteiligten zuversichtlich, dass es am Sonntag trotzdem nicht schiefgeht und in Jossa ein neuer Guinnessbuch-Rekord aufgestellt wird. Elf Meter Schnitzel – und damit 1,50 Meter mehr als der bestehende Weltrekord – schaffte man bereits beim Training.
Als besondere Erschwernis erfolgte in Jossa die Anlieferung um eine Kurve, denn am Rekordtag muss das 100-Meter-Schnitzel vom Parkplatz des Gasthofes entlang der Sportplatzstraße auf Festzelttischen gelagert werden.
Aber das war kein Problem. Mit viel Feingefühl folgten die Sportler dem Kommando „1-2-3-Hub“ und Zentimeter für Zentimeter erfolgte so der Nachschub zur Bratmaschine. Vier Minuten wird das zwei Zentimeter dicke Fleisch mittels eines eigens konstruierten Fördersystems durch 300 Liter heißes Öl geleitet. Am Ende kommt das fertige Schnitzel heraus.
Das längste Schnitzel der Welt soll es werden: 100 Meter lang. Bei Guinness ist der Landgasthof Jossgrund angemeldet, der Rekordversuch wurde offiziell genehmigt. Die bisherige Bestleistung hält zurzeit ein „Schnitzelchen“ von nur 9,55 Metern Länge.
Für dass 100-Meter-Schnitzel werden gut und gerne 350 Kilogramm Fleisch benötigt. Für die Schnitzel-Bratmaschine konnte Peter Beringer aus Altengronau gewonnen werden. Er zeichnete Pläne und setzte sie in die Tat um. So entstand in vielen Wochen Arbeit in seiner Altengronauer Reparaturwerkstatt ein besonderes Gerät.
Lebensmittelecht aus Edelstahl, 2,10 Meter lang, 50 Zentimeter breit und knapp einen Meter hoch. Das Ganze ist sechs Zentner schwer. Die Sterbfritzer Firma Elektro-Melk sorgt für Strom. Drei Zuleitungen mit je 32 Ampere hat der Steuerungskasten. Damit nicht die Stromversorgung des Hotels und Gasthofes zusammenbricht, wurde durch das Überlandwerk Fulda eigens ein separater 100-Ampere-Anschluss geschaltet.
Wenn der Rekord am Sonntag gelingt und höchstoffiziell beurkundet wird, werden die rund 1500 Portionen Weltmeisterschnitzel zugunsten des neuen Altengronauer Kindergartens Sonnenschein und des Vereins „Hilfe für krebskranke Kinder“ in Frankfurt verkauft.
Das Schnitzel ist des Bundesbürgers beliebtestes Fleischgericht. Praktisch jeder Gastronom hat es auf seiner seiner Speisekarte. So gehört das Klopfen, Panieren und Braten zu den Grundfähigkeiten eines jeden Kochs. Und wer was auf sich hält, gibt dem Schwein noch einen besonderen Geschmack.
Im Landgasthof „Jossgrund“ in Jossa sind Montage Schnitzeltage, an denen der Gast aus 35 Schnitzel-Varianten wählen kann. Bei wem der Hunger groß ist oder die Menge wichtigstes Kriterium, der kann sich am XXL-Männerschnitzel oder am Meterschnitzel versuchen, das für vier Personen reicht. Und weil das traditionelle Familienunternehmen Zeller 100-jähriges Jubiläum begeht, dachte sich Küchenchef Frank Zeller das Jahrhundertschnitzel aus.
Das Fest beginnt am Samstag, 4. Juli: 11 Uhr Frühschoppen und Bauchredner; 12 Uhr Vorführung des Motorrad-Europameister Robert Krack, 13.30 Uhr Bayrische Olympiade, 18 Uhr Grillweltmeister tischen auf, 20 Uhr Tanz mit Highlive, 22.30 Uhr Geburtstags-Feuerwerk; Sonntag, 5. Juli: 11 Uhr Schnitzel-Weltrekordversuch, 11.30 Uhr Verzehr des Rekordschnitzels, Buffet bis 16.30 Uhr; Montag, 6. Juli: am Abend „Großes Schnitzel-Open-Air“ mit DJ Nobi.