Während die Gemeinderäte Volker Keß und Werner Keller von der Bürgerliste gewisse Bedenken gegen das Vorhaben hegen, hält Bürgermeister Fridolin Zehner den gut einen Kilometer Luftlinie vom Ort entfernten Standort für den bestmöglichen.
Die Lage im Norden des Dorfes verhindere bei den meist vorherrschenden Windverhältnissen eine Geruchsbelästigung. Außerdem sei der Betrieb vom Ort aus nicht sichtbar.
Etwaige Probleme sieht Zehner eigentlich nur wegen der Erschließung. Die vorhandenen Wege könnten für schwere Lkw, die mehrmals im Jahr Ferkel anliefern und die gemästeten Schweine wieder abholen, nicht geeignet sein.
Das gemeindliche Einvernehmen, um das es am Freitag geht, dreht sich nur um die Erschließung, für alle anderen Genehmigungen sind laut Zehner Landkreis, Landwirtschaftsamt und Wasserwirtschaftsamt zuständig.
Sorge wegen Gestank
Beeinträchtigungen für die Entwicklung der Gemeinde befürchten dagegen Keß und Keller, die auch keinen Hehl daraus machen, dass sie grundsätzlich gegen Massentierhaltung in dieser Form sind. Die mögliche Geruchsbelästigung könnte junge Familien von einer Ansiedlung abhalten. Wobei sie Gestank eher beim Ausbringen der Gülle auf die Felder befürchten, als vom Mastbetrieb selbst. Außerdem könnte es Probleme mit dem Grundwasser geben. Ihnen gehe es aber nicht darum, Stimmung zu machen.
Beck, der zusammen mit seinem Architekten an der Gemeinderatssitzung teilnehmen will, versuchte im Gespräch mit der Main-Post die Sorgen zu zerstreuen. Er werde unter anderem mit dem neuen Schlitzgerät des Maschinenrings arbeiten. Damit sei es möglich, die Gülle direkt in den Boden einzubringen. Zunächst wolle er aber sowieso weit weniger Schweine halten, als zulässig. Ihm gehe es vor allem um Standortsicherheit. Im Gegenzug werde er die Schweinhaltung im Dorf aufgeben, versprach Beck.
Die Entscheidung vor dem Bundesverwaltungsgerichtshof im Streit mit dem Markt Maßbach will er aber trotzdem suchen. Der Markt hatte sich gegen eine Erweiterung des bereits existierenden Mastbetriebs in Nähe des Gewerbegebiets bei Poppenlauer gewehrt und dabei vor dem Verwaltungsgericht Würzburg verloren. Wobei es Beck aber mehr darum geht, Recht zu bekommen. An eine Erweiterung der Zucht dort denkt er wegen seiner neuen Pläne nicht.
27 500 Schweine im Landkreis
„Hier ist halt kein viehstarkes Gebiet,“ sieht Georg Scheuring, der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes, den Hauptgrund für die Aufmerksamkeit, die großen Mastbetrieben entgegengebracht wird. Die großen Betriebe befänden sich eh alle im östlichen Landkreis. Man könne sie an einer Hand abzählen. Nach der Viehzählung 2007 gab es im Landkreis gut 27 500 Schweine, nicht einmal halb soviel wie im Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld.