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BAD KISSINGEN: Abfall ist fast überall

BAD KISSINGEN

Abfall ist fast überall

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    In puncto Sauberkeit gibt eine Umfrage den Dörfern und Gemeinden im Landkreis recht positive Noten. Doch nicht jeder kann diese Einschätzung teilen.

    Der Bad Kissinger Thomas Krug findet, dass eindeutig zu viel wilder Müll herumliegt, sei es in Form von Zigarettenkippen in den Straßenkanten, als Taschentuch, Coronamaske oder Verpackungsabfall in Grünanlagen, als Überbleibsel von Feten im Gebüsch oder illegaler Entsorgung von Bauschutt oder Hausmüll im Wald.

    Thomas Krug ist 1960 geboren und verärgert darüber, was er bei seinen Wanderungen und Radtouren in der gesamten Region täglich zu sehen bekommt. Früher habe es das nicht so extrem gegeben, findet er. Quasi überall stößt er auf Abfälle. Deutlich besser, hat er festgestellt, sei die Situation in der thüringischen Rhön.

    Es sind genug Papierkörbe da

    Dabei müsste niemand etwas wegwerfen, sagt Thomas Krug. Das Entsorgungssystem ist vorhanden. In der Stadt Bad Kissingen beispielsweise gibt es seiner Ansicht nach ausreichend Papierkörbe. „Da kann man nicht meckern.“ Doch leider ändern sie an der Situation wenig, sagt Thomas Krug. Werden Abfälle aus Trägheit, Nachlässigkeit oder mangelnder Identität mit der eigenen Stadt einfach fallen gelassen? Der Bad Kissinger kann nur vermuten, was die Gründe fürs achtlose Wegwerfen sind.

    Verpackungen und Flaschen

    Die Beobachtungen des Bad Kissingers bestätigt die Staatsbad GmbH. Die Nutzung der Garten- und Parkanlagen, für die die Bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH verantwortlich ist, habe sich in den letzten zwei Jahren wie auch anderenorts verändert, heißt es auf Anfrage. Das Personal in den Anlagen entferne deutlich mehr Müll als in den Vorjahren.

    Dieser entstehe Bad Kissingen überwiegend durch den Außer-Haus-Verzehr und daraus resultierende To-go-Verpackungen. Auch Flaschen und Essensresten gehören dazu. „Wir achten permanent darauf, dass die Garten- und Parkanlagen sauber gehalten sind und ein ordentliches Erscheinungsbild bewahren“, heißt es bei der Staatsbad GmbH.

    Es sind wohl die öffentlichen Aufenthaltsbereiche, also Parkanlagen, in denen die Menschen besonders oft ihren Schmutz liegen lassen, ausgerechnet dort, wo es eigentlich besonders schön sein soll. Die Stadt Bad Kissingen dagegen sieht das Problem weniger. Besondere Hotspots gebe es keine. Der Servicebetrieb sei durch seine Reinigungszyklen gut auf die Situation eingestellt. Bei Festivitäten sei ein gehäufter Müllanfall festzustellen, den man aber schnell im Griff habe. Löblich äußert sich Thomas Hack von der städtischen Pressestelle zur Nutzung des Wertstoffhofes. Die Nutzungszahlen seien vorbildlich.

    Wege zur Müllprävention

    Aber was tun gegen diejenigen, die Parks und Straßen, Wälder und Wiesen als ihre Müllhalde nutzen? Gibt es überhaupt Präventionsmöglichkeiten? Thomas Krug ist überzeugt, dass dies der Fall ist. Der Wahl-Bad-Kissinger war 20 Jahre lang Jugendbeauftragter des Landkreises München und hat in dieser Funktion auch intensiv an der Müllprävention gearbeitet.

    Er plädiert für ein Vier-Säulen-Prinzip. Das einzuhalten ist seiner Meinung nach ein Weg, das Problem besser in den Griff zu bekommen. Seine Punkte sind:

    • Prävention: Dazu gehört Wachsamkeit. Diese müsse man schon im Kindesalter wecken. Das Thema Müllvermeidung könne im Heimat- und Sachkundeunterricht Thema sein und sollte durch Schulprojekte betont werden. Kinder können für neuralgische Punkte beispielsweise Schilder selbst gestalten, die dazu auffordern, Abfälle nicht wegzuwerfen, sondern mit nach Hause zu nehmen.

    • Verstärkte Reinigung: Dort, wo erfahrungsgemäß besonders oft Abfälle weggeworfen werden, müsse besonders häufig aufgeräumt werden. Denn dort, wo Müll liegt, sammle sich schnell noch mehr an. Ist es peinlich sauber, sei die Hemmschwelle höher, Dinge wegzuwerfen, meint Thomas Krug. Mitarbeiter der Gärtnerteams sollten sensibilisiert werden, während ihrer gärtnerischen Tätigkeiten herumliegende Abfälle zu beseitigen.

    • Abschreckung: Neuralgische Punkte sollten möglichst oft kontrolliert werden. Wer erwischt wird, müsse das auch am eigenen Geldbeutel spüren, findet Thomas Krug. Er ist für knackige Bußgelder als Abschreckung. Das wirke vor allem bei Erwachsenen.

    • Öffentlichkeitsarbeit: Nur wenn das Thema angesprochen wird, dringe es auch ins Bewusstsein der Menschen ein. Es müsse darüber gesprochen werden. Auch Aufräumaktionen seien unter Umständen ein Mittel, die Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.

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