(st) Seit einigen Wochen ist das Haus an der Untermang Geschichte; jetzt erweist sich das Gelände als archäologische Fundgrube. Dort wurden vor eineinhalb Wochen Mauerreste gefunden. Nun sind Grabungsexperten am Werk, wodurch sich der geplante Bau eines Getränkemarktes wohl um drei bis vier Wochen verzögern wird.
Marcus Dumler ist Grabungsleiter vor Ort. Er gehört zur Firma „Ärchäologische Dokumentation Jochen Scherbaum“ aus Bamberg, die die historischen Fundamente und Mauerreste freilegen, fotografieren, vermessen und schließlich beschreiben sollen. Das Landesamt für Denkmalschutz, ebenfalls in Bamberg, hatte vor eineinhalb Wochen Probegrabungen durchführen lassen und war dabei auf die Mauern gestoßen.
„Die Reste liegen außerhalb der alten Stadtmauer, sind Teile von Grundrissen in der Vorstadt, die im 13. oder 14. Jahrhundert entstanden sein könnten“, sagt Marcus Dumler. Diese Vorstadt sei von einer Mauer umgeben gewesen. Möglich, dass auch davon Reste mit ausgegraben wurden. Aus der Stadtverwaltung ist zu hören, dass es sich auch um Reste des Sinntors oder eine alte Blaufärberei handelt. Dass die Mauern zum Sinntor gehören, hält Dumler aber für unwahrscheinlich.
Noch bis Ende nächster Woche wollen die Archäologen ihre Funde dokumentieren. Dann werden sie nach Angaben des Grabungsleiters mit einer haltbaren Geotextil-Folie ummantelt und dann in Kies gebettet, damit die Bodenplatte für den Getränkemarkt darüber betoniert werden kann.
Thilo Mahlmeister, Geschäftsführer des Edeka-Rhöncenters, muss durch die Grabungen zwar eine Verzögerung beim Baustart von vier Wochen hinnehmen. Schlimm findet er das nicht: „Wenn man in der Stadt gräbt, findet man immer etwas. Das war uns bekannt und wir haben es einkalkuliert.“
Mahlmeister geht weiter davon aus, dass der Getränkemarkt im November eröffnen wird.