Im letzten Jahr habe man in Reith die Büroflächen erweitert und ausgebaut. Man bekenne sich klar zum Standort Deutschland, so Müller. ACO verhandelt wegen der erneuten Erweiterung schon mit der Gemeinde um ein Grundstück im angrenzenden Gewerbegebiet. Von Reith aus wickelt das Unternehmen heute den Deutschland-Vertrieb in den Bereichen Tiefbau und Hochbau ab. Bürgermeister Gotthard Schlereth freue sich über die gute Entwicklung des Unternehmens und wolle das Vorhaben unterstützen, heißt es aus dem Unternehmen.
Das Werk Reith ging 1960 in Betrieb. Im kommenden Jahr kann man in Reith 50-Jähriges feiern. ACO produziert in Reith Entwässerungsrinnen aus Polymerbeton. Diese Entwässerungsrinnen findet man an Tankstellen, im Straßenbau, auf Flughäfen, vor Garagen – überall dort, wo Regenwasser abgeleitet werden muss.
Im Mehrschichtbetrieb wird sowohl für Deutschland als auch für das Ausland produziert. Heute arbeiten in Reith 120 Mitarbeiter. Der Betrieb beschäftigt derzeit acht Auszubildende und will diese Zahl im September auf zwölf erhöhen.
Der Klimawandel stellt ACO, das sich als Weltmarktführer für Entwässerungstechnik versteht, vor besondere Herausforderungen. Ständig wird daher an Neuem gearbeitet. So entwickelte das Unternehmen Entwässerungsrinnen mit erhöhter Aufnahmekapazität und Ablaufgeschwindigkeit, die auch bei starkem Regen die Sicherheit auf Verkehrswegen erhalten sollen. Speziell für die Entwässerung großer Flächen hat man ein Rinnensystem entwickelt, für das die Experten in Reith sitzen.
Von hier gingen zum Beispiel sieben Container nach Südafrika, wo bis zur Fußballweltmeisterschaft 2010 in Durban ein komplett neuer Flughafen fertig sein soll. Für den Flughafen in Donezk in der Ukraine lieferte Reith zehn Lastwagenladungen des Rinnensystems. Auch Straßen und Autobahnen werden verstärkt mit diesem Modell entwässert.
Die Spezialisten von ACO sorgen für die Entwässerung der Puma-Plaza in Herzogenaurach, gerade wurde aber auch ein Projekt vor der Haustür realisiert: In der Ortsdurchfahrt von Reith kombiniert ein System der Firma Randstein und Entwässerung in einem Element.
Auch für den Hochbau wird in Reith produziert. Zwei Lastwagen mit Lichtschächten gingen jüngst nach Turkmenistan. Es werden große Wohnungsbauprojekte in Zirndorf, Reihenhäuser in Trier oder in München mit druckwasserdichten Lichtschächten und wasserdichten Fenstern beliefert. Das Unternehmen hat auch ein spezielles Produktprogramm entwickelt, das Keller vor eindringendem Wasser schützt.
In Reith wird aber nicht nur produziert. Auf rund 58 000 Quadratmetern lagern umfangreiche Warenbestände. Täglich verlassen 25 bis 30 Lastwagen das Werksgelände. Von Reith aus werden Baustoffhändler und Baumärkte hauptsächlich im süddeutschen Raum beliefert, innerhalb von 48 Stunden. Reith und der Landkreis seien dafür der ideale Standort.
Der Erfolg des weltweit tätigen Familienunternehmens würdigte vor kurzem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Besuch einer Veranstaltung am 20. Mai am Firmenstammsitz in Rendsburg.