Schnell ausverkauft war er wieder, der Büttenabend in Riedenberg. Die Fans reißen sich geradezu um die Karten. Und wie immer hat es sich gelohnt dabei zu sein. Alle Auftritte sind „Marke Eigenbau“ und jedes Jahr ein Erfolg. In diesem Jahr war das Motto „Flower-Power“ – blumig und wild ging es deshalb zu.
Die Elferratsfrauen, sie gibt es seit 25 Jahren in Riedenberg, waren eine Augenweide in ihren bunten Kostümen. Sie umrahmten ihren ebenso lange in Diensten stehenden Sitzungspräsidenten Hubert Dorn, der gekonnt durch den Abend führte. Die „Flower-Power-Band“ unter Leitung von Andreas Schumm und die Schunkel-Animateure Evi Schneider und Norbert Hergenröder unterhielten mit flotter Musik.
Seit acht Jahren steht Matthias Dorn in seiner unverwechselbaren Rolle als Hausmeister auf der Bühne. Auch im Männerballett tanzt er mit. Dorn bestreitet ganz allein, völlig frei redend und das mit atemberaubender Geschwindigkeit, einen ziemlich langen Programmpunkt. Kalauer, Witze, gespielte Szenen und jede Menge Unsinn feuert er auf das Publikum ab. Diesmal hat er zwei Songs verfasst und entlockte seiner Gitarre immerhin einen Akkord. Jede Menge Lokalkolorit war dabei.
Und wie immer holte sich Dorn wieder Prominenz aus dem Ort für eines seiner geliebt-gefürchteten Spiele auf die Bühne. Das Publikum war begeistert.
Das bunt gemischte Programm ließ den sechsstündigen Abend zu keiner Minute langweilig werden. Das ganze Jahr wurde beobachtet, notiert und gereimt, wie bei der „Ortsschell“, mit der Gerhard Zeier in die Bütt steigt. Evi Schneider und Edwin Dorn hatten das Ortsgeschehen in Reime gefasst. Auch „Till“ alias Hubert Dorn blickte in Reimform auf das Riedenberger Jahr zurück. Vieles wurde scharf glossiert und stimmte so manchen nachdenklich.
Erstmals stand Michael Müller als Tanzkurs-Schüler in der Bütt. Viel Lokalkolorit ließ er in seine Beobachtungen einfließen. Stefan Leitsch trat als Tupperware-Vertreterin auf und plauderte aus dem Nähkästchen dieser Brache.
Immer wieder für Überraschungen sorgt eine Gruppe junger Männer. Sitzungspräsident Dorn kündigte sie an als „Musik mit eigentlich nix“. Sie boten eine Trommelschau mit einem Kasten, einer Tonne, Zeitungspapier und allerlei Schnalzgeräuschen – sehr überzeugend und gut gemacht. Die Akteure waren Florian Leimbach, Philipp Schuhmacher, Benny Schneider und Jonas Schneider.
Überaus sexy, aber doch ziemlich unterbelichtet, gab sich Nicole Anzinger als „die Katze“. Sie und Edwin Dorn als dörflicher Gegenspieler trennten Welten, wie die Dialoge zeigten.
Die Schlussnummer, vor allem aus Mitgliedern der Musikkapelle, war wie immer perfekt. Von besinnlichen und nachdenklichen Tönen mit gefühlvollen Gesangsnummern bis hin zum Rap und dem vollen Sound einer Bigband war das Gebotene ein absoluter Ohrenschmaus. Die gespielten Szenen waren gespickt mit Gags und Akrobatik. Es kam deutlich rüber, dass hier auch ein Jahr Baugeschichte des Dorfes verarbeitet wurde – wenn auch manches in irrwitzige Szenen verpackt.
Ende gut, alles gut – wie immer bekannten sich die Riedenberger zu ihrem Dorf und dem Gemeinschaftssinn, der so viel möglich macht. Die Akteure waren Erhard Schumm, Andreas Schumm, Klaus Schumm, Norbert Hergenröder, Evi Schneider, Florian Leimbach, Christian Wolf, Benny Schneider, Jonas Schneider, Simon Hergenröder, Christian Hergenröder, Stefan Klug, Katharina Klug und Ellen Hüther.
Was aber wären die Büttenabende ohne die Auftritte der fünf Tanzgruppen – alle aus Riedenberg. Die Jüngsten, zwölf Mädchen, zeigten einen bezaubernden Schautanz zu „Dance again“. Sie werden von Sabine Reuß-Kast trainiert. Martina Schaab und Franziska Dorn hatten mit 13 Mädchen in rot-weißen Gardekostümen zu „Why am see ay“ einen flotten Gardetanz einstudiert. Zu dem Song „Summer“ zeigten zwölf Mädchen in farbenfrohen Kleidern einen Showtanz, einstudiert von Alicia Dorn, Bianca May und Saskia Breun. Mitreißend war auch der Auftritt der zweiten Garde. Die neun jungen Frauen werden von Manuela Schaab und Steffi Reimann trainiert.
Kurz vor der Schlussnummer traten dann noch unter der Leitung von Monika Fischer und Desiree Schumm neun wilde Rockerinnen auf und wirbelten förmlich über die Bühne.