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BAD KISSINGEN: Alpenverein stemmt Hüttenumbau

BAD KISSINGEN

Alpenverein stemmt Hüttenumbau

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    Umfangreicher Umbau geplant: Die Bad Kissinger DAV-Hütte am Aggenstein wird 2014 125 Jahre alt (Archivbild von 2006).
    Umfangreicher Umbau geplant: Die Bad Kissinger DAV-Hütte am Aggenstein wird 2014 125 Jahre alt (Archivbild von 2006). Foto: Foto: Erich Lehenbauer

    Mit aktuell 1864 Mitgliedern ist die Bad Kissinger Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) der größte Verein in der großen Kreisstadt. Ursprung dieses Wachstums ist zum einen die personelle Konstanz rund um den Vorsitzenden Heinz Steidle, der seit nunmehr 32 Jahren im Amt ist, sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung mit der Kissinger Kletterhalle und der Bad Kissinger Hütte im Tannheimer Tal.

    Auf der Jahresversammlung wurden nicht nur Mitglieder für ihre langjährige Treue gewürdigt, sondern auch das „jüngste Mitglied“ von Steidle begrüßt: Helmut Wiedmann war aus Aalen extra nach Bad Kissingen angereist. Die 200 Kilometer in die Saalestadt entsprechen genau dem Weg, den er mehrmals im Jahr in das Tannheimer Tal zurücklegt, um dort Tagestouren oder Hüttenwanderungen zu unternehmen. Die Hütte der Kissinger gefalle ihm sehr gut und nach dem Beitritt sagte der 54-Jährige: „Ich möchte beim Ausbau der Hütte und beim Wegebau helfen.“ Als gelernter Installateur wird er sicherlich eine Hilfe für Hüttenwart Erich Lehenbauer sein.

    Oberbürgermeister Kay Blankenburg lobte in seinem Grußwort angesichts der Mitgliederzahlen „Der DAV Bad Kissingen hat es geschafft, den Nachwuchs zu halten und neuen Nachwuchs zu gewinnen.“ Dafür sei verantwortlich, dass man „Trends erkennt, ihnen aber nicht blind nachläuft“. Trotz der Größe und der vielen Aktivitäten sei die Sektion immer noch ein „bisschen Familie“.

    Die Berichte der einzelnen Abteilungen zeigten, was der OB damit gemeint hat. Darüber hinaus zeigte auch der Kassenbericht trotz anstehender Investitionen die solide Finanzsituation des Vereins. So konnte Kassier Edi Hahn bei Einnahmen in Höhe von circa 128 000 Euro und Ausgaben in Höhe 75 000 Euro einen Überschuss von 53 000 Euro deklarieren. „Weil wir weder in Kletterhalle noch in unsere Hütte investieren mussten“, so seine Begründung.

    Rekord bei Übernachtungen

    Für die Bad Kissinger Hütte wurden 3158 Übernachtungen registriert –„So viele wie noch nie“, lautete das Fazit von Erich Lehenbauer. Die Einnahmen von knapp 54 000 Euro entsprachen den Ausgaben, die mit 30 000 Euro vor allem in Sanierungsmaßnahmen der Seilbahn flossen. Dem Finanzbestand in Höhe von 225 000 Euro zum Ende des Jahres 2011 standen Darlehen von knapp 70 000 Euro gegenüber. Die Mitglieder stimmten für den Haushaltsvoranschlag für 2012, in dem der Hüttenausbau in Höhe von knapp 600 000 Euro enthalten ist.

    Im weiteren Verlauf informierte der Vorsitzende über umfangreiche Änderungen in der Satzung, die Versammlung stimmte zu.

    „Die Hütte wird im Jahre 2014 125 Jahre alt, bis dahin muss alles fertig sein“, so Hüttenwart Erich Lehenbauer mit der Zeitvorgabe für die anstehenden Investitionen, die aufgrund von neuen Rahmenbedingungen überarbeitet wurden (Kosten siehe Infokasten). Mit der umgerüsteten Seilbahn könne man dann nicht nur das notwendige Material auf die Hütte schaffen, sondern es dürfen auch Personen befördert werden, erklärte Steidle. „Nicht nur für die Zeitersparnis bei den Arbeitern, sondern auch für das Anwerben von Hüttenpersonal ein großer Vorteil“, so der Vorsitzende. Auf Nachfrage erklärte Lehenbauer, dass sich die Zahl der Gästebetten nicht erhöht, aber: „Die Gäste werden es komfortabler haben, da wir von den 8-Betten-Lagern wegkommen.“

    Aktive Abteilungen

    Den Trend zum Klettersport erklärte Steidle auch mit einem tollen Team: ein sechsköpfiger Vorstand, 15 Referenten und 20 Fachübungsleiter und „viele andere, die als Helfer bereit stehen“.

    Heiko Glöckler berichtete über Ausbildung und Touren, die sich unter der Regie von Johannes Fiedler mit Alpinsport, Skibergsteigen, Klettersport oder künstliche Kletteranlagen auseinandersetzen, sowie über das Materiallager, das von Elmar Krug verwaltet wird und 144 mal genutzt wurde, wobei 925 Einzelteile ausgegeben, zurückgenommen und geprüft worden sind.

    Naturschutzwart Norbert Mitter berichtete über die Teilnahme am Pflegeeinsatz an der Falkenwand, die zusammen mit der Bergwacht durchgeführt wird, und der Teilnahme an der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Rhön.

    Hüttenwart Erich Lehenbauer vermittelte Einblicke in die Maßnahmen rund um die Bad Kissinger Hütte, die Bergmesse mit Pfarrer Roland Breitenbauch und die Planung der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen.

    Sportreferent Robert Wolf zog ein positives Fazit für die Kletterhalle, die noch ehrenamtlich verwaltet wird, aber: „Ich wäre froh um junge, engagierte Helfer.“ Er erinnerte an den Rakoczy-Lauf, zu dem die Sektion wieder eine Mannschaft stellen möchte.

    Sabine Kaidel wies auf die Bücherei der Sektion hin, in der man Kartenmaterial und Tourenplaner ausleihen könne. Für die Jugend- und Familiengruppe berichtete Sonja Baier. In vier Altersstufen – von den Bambinis bis zu den Teenies - werden Kinder im spielerischen oder auch im sportlichen Klettern unterwiesen. Abschließend berichtete Erwin Hippler über alles, was noch nicht gesagt wurde: 44 Donnerstags-Treffs mit 882 Teilnehmer, Langlauf-Tage im Tannheimer Tal, Haxen-Essen am Faschingsdienstag, Besuch im Schloss Maßbach, die 34. Sektionsfahrt nach Pfelders mit 54 Teilnehmern, das Sommerfest, die Lichtbildervorträge oder die Weihnachtsfeier.Ehrungen:

    50 Jahre: Horst Herbst, Heinz Krausenberger, Ilse Möckel, Hildegard Römer und Heinz Steidle

    40 Jahre: Gudrun Karl, Dagmar Klose, Gerda Krausenberger und Margarete Schmitt

    25 Jahre: Karl Beudert, Helmut Bot, Christian Gessner, Johannes hammerl, Markus Hammerl, Hans Hoffmann, Ingeborg Kaidel, Manuel Klauer, Edeltraud Ludwig, Willi Memmel, Martin Schuhmann, Peter Temme

    Erwin Hippler würdigte den geehrten Vorsitzenden Heinz Steidle noch mit einigen persönlichen Worten. Dessen lange Mitgliedschaft habe im Verein deutliche Spuren gezeichnet und deshalb sei er wahrscheinlich der einzige den alle rund 1900 Mitglieder kennen. Hippler lobte: „Du bist „der Aktivposten“ in unserer DAV- Sektion.“

    Investitionen an der Bad Kissinger Hütte

    Die Planungen für den Umbau der Hütte mussten erweitert werden, eine Verteuerung von 480 000 Euro auf 595 000 Euro ist die Folge. Allerdings noch ohne Eigenleistung.

    Aufteilung der Kosten:

    Werkverkehrsseilbahn: 225 000 Euro,

    Anbau: 300 000 Euro,

    Brandschutz: 50 000 Euro und Innenausstattung: 20 000 Euro:

    Verantwortlich für die neue Planung, die auch in München überzeugte und als förderwürdig eingestuft wurde, ist ein Kissinger Architekt, der auch schon die Kletterhalle konzipierte.

    Fördergelder: knapp 200 000 Euro, Eigenmittel: 265 000 Euro.

    Rest: DAV-Darlehen bzw. Eigenleistung.

    Mit dem Jahr 2014 soll dann ein Anbau zur Verfügung stehen, der alle gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsstandards erfüllt, den Wohnwert für Pächter und Mitarbeiter erhöht sowie den Gästen mit neuen Toiletten, Duschen und mehr 4-Bett-Zimmer einen Mehrwert bietet.

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