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Bad Kissingen: Alt sind immer nur die anderen: Was die Kunst am Älterwerden ist

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Alt sind immer nur die anderen: Was die Kunst am Älterwerden ist

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    Wann ist man alt eigentlich alt? Und warum feiern manche so ungern Geburtstag? Unser Autor gibt Antworten.
    Wann ist man alt eigentlich alt? Und warum feiern manche so ungern Geburtstag? Unser Autor gibt Antworten. Foto: gmast3r/Getty Images/Montage: MP

    Ach ja, die lieben Kinderlein. Beneidenswert. Zeit und Raum spielen bei ihnen auf eine ganz wundervolle Art keine Rolle. Ein besonders schönes Beispiel für die nicht vorhandene Zeit-Raum-Achse gibt es dazu bei Hägar zu bewundern, dem therapeutisch-wertvollen Comic-Strip Ihrer Zeitung. Da sitzt die kleine Hernia neben dem kleinen Hamlet und stellte verträumt die Frage: "Wirst Du mich noch so lieben wie jetzt, wenn Du erst mal alt und 20 bist?"

    Waren wir nicht alle so? Mit 15 sind Leute über 20 tatsächlich alt. Unfassbar alt. Uralt. Womit wir unversehens bei der Frage gelandet sind: Wann fängt Alter an? Wenn wir im E-Mail-Verteiler einer Ü-50-Party gelandet sind? Wenn wir uns vor Kindern fürchten, die mit dreieinhalb Jahren bereits online sind? Oder wenn man – aus dem Nichts – aufhört, den eigenen Geburtstag zu feiern?

    Das mit dem Geburtstag ist wirklich eine heikle Sache. Was man allein schon daran sieht, dass nirgendwo mehr geschummelt wird als an der Altersgrenze. Es gibt sogar eine ganze Reihe Menschen – mit Frau T. aus B. an der Spitze – die haben völlig mit dem Zählen abgeschlossen und sehen keinen Sinn darin, ihren Geburtstag überhaupt noch zu feiern. Frau T. ließ dem Autor dieser Zeilen in aller gebotenen Schärfe ausrichten, das Alter sei so ziemlich alles – nur kein Grund zum Feiern.

    Oder, um einen Ausflug in die Kunst und zum ollen Goethe zu machen: "Keine Kunst ist es, alt zu werden. Es ist eine Kunst, es zu ertragen." Und was soll ich sagen: Wir reden in diesem Fall von hoher Kunst. Aber genau das könnte ja die Lösung sein: Ab 20 erträgt man die Geburtstage einfach. Zunächst mit Mut und Zuversicht. Später dann mit einem gut gefüllten Medizin-Schränkchen.

    Und um Frau T. ein wenig zuversichtlich zu stimmen und an die mitunter auch schönen Seiten des Alters zu erinnern, hier noch das abschließende Bonmot: Kein Philosoph hat sich je gewünscht, für immer jung zu sein. Das waren allerdings die Zeiten, als es noch keine Ü-50-Partys gab. 

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