Die Diskussion um den Ausbau der Garitzer Kreuzung bleibt spannend, denn für die Planung müssen sich drei beteiligte Partner abstimmen: Während das Staatliche Bauamt nach wie vor die Ampellösung favorisiert, will sich die Stadt erst nach einer für den 18. November anberaumten Bürgerversammlung in Garitz entscheiden. Auch im Wirtschafts- und Umweltausschuss am 7. November werden die beiden Varianten Ampelkreuzung und Kreisverkehr erläutert und deren Vor- und Nachteile für Fußgänger und Radfahrer beleuchtet.
Dass die Straßenverkehrsbehörde eindeutig die Ampellösung favorisiert, hat nach Angaben von Gebietsabteilungsleiter Matthias Wacker vor allem mit der Verkehrssicherheit zu tun. Wenn die Ampel grün zeigt, kann jeder geraden Weges loslaufen, argumentiert Wacker im Gespräch mit der Main-Post. Werden Fußgänger im Fall eines Kreisverkehrs durch eine Unterführung gelotst, müsste man diesen Fußweg mit einer bestimmten Neigung anlegen.
Darin sieht Wacker vor allem für Menschen mit Handicap Probleme, wenn sie beispielsweise im Rollstuhl fahren. Eine Unterführung erfordert zudem einen größeren Eingriff in die Umgebung und würde die Gesamtbaumaßnahme Kreuzung mit rund 400 000 Euro Mehrkosten auch erheblich teurer machen (insgesamt 1,4 Millionen Euro). Wacker präferiert deshalb „keine großen Veränderungen“ am Verkehrsknotenpunkt und plädiert dafür, diesen „im Bestand“ umzubauen. Für Radfahrer sollen allerdings entsprechende Wege hinzukommen. Zudem erachtet Wacker Linksabbiegespuren für Autofahrer als dringend notwendig.
Wenn man die Punkte Verkehrssicherheit, Leistungsfähigkeit und Menschen mit Handicap auf die Plus- und Minus-Faktoren hin abtastet, neigt sich laut Wacker „das Pendel hin zur Ampel“. Für den Gebietsabteilungsleiter ist dabei zum Beispiel ein wichtiges Argument, dass laut Studien Schulen und Polizeibehörden sich grundsätzlich eher für eine Ampel aussprechen, wenn Schulkinder über eine vielbefahrene Straße müssen.
Die am Umbau der Kreuzung Beteiligten müssen sich bald äußern, sagt Wacker und hofft dabei auf eine Entscheidung noch in diesem Jahr. Im Sommer oder im Herbst 2014 könnte man dann mit dem Umbau der Kreuzung beginnen.
Stadt: „Alles ist offen.“
Im städtischen Bauauschuss am 22. Oktober wurde das Thema erneut kontrovers diskutiert. Wie sich das Gremium letztlich entscheidet, steht in den Sternen. „Die Stadt ist auf keine der beiden Varianten festgelegt, alles ist offen“, betont Pressesprecher Thomas Hack. Hören will man auf jeden Fall erst mal, was die Garitzer in der Bürgerversammlung dazu sagen. Die Entscheidung stehe vermutlich am 17. Dezember auf der Agenda des Bauausschusses.
Die Position des Landkreises ist ähnlich, sagt dessen Pressesprecher Stefan Seufert. Sowohl Ampelkreuzung als auch Kreisverkehr haben Vor- und Nachteile, sagt Seufert. Im Wirtschafts- und Umweltausschuss des Kreistags will man nun ein „Meinungsbild abfragen“.