„Münnerstadt hat Kissingen getopt“, erklärte der stellvertretende Landrat Emil Müller angesichts der großen Zahl an Bildhauern, die sich vor Ort künstlerisch mit Themen der Stadtgeschichte auseinandersetzen. Ein Satz, der ihm spontanen Beifall einbrachte, der dann aber von etwas missmutigem Raunen abgelöst wurde, als Müller mit der Bemerkung schloss, dass sich Münnerstadt auf dem Weg zur Kulturstadt befinde. Diesen Status glaubt man nämlich schon längst erreicht zu haben.
Auch Bezirksrätin Karin Renner, die in Vertretung des durch andere Termine verhinderten Schirmherrn Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel vors Mikrophon trat, kam zunächst verbal etwas in Stolpern, als sie fast gesagt hätte, dass Bad Kissingen in diesen Tagen von sich Reden mache.
„Es entstehen hier wunderbare Kunstwerke alle mit Bezug auf Münnerstadt“, bügelte sie dann den kleinen Fauxpas gleich wieder aus. Kleine Ausrutscher, die man den Grußrednern freilich nicht übelnahm, sondern die eher noch zur heiteren Stimmung des Abends beitrugen. „Ich versteh nicht viel von Kunst“, gab Leader-Manager Wolfgang Fuchs gleich unumwunden zu, was ihm wohlwollendes Schmunzeln einbrachte.
Daher habe es anfänglich etwas gekriselt zwischen Kunstwelt und Verwaltungswelt, als es um die Förderung des Symposiums ging, die schließlich mit 33 000 Euro doch recht üppig ausfiel. Es gehe darum, Denkansätze anzustoßen, die Stadt nachhaltig attraktiver zu machen. Auch Bürgermeister Helmut Blank ging es um neue Wege des Stadtmarketings, als im Sommer vergangenen Jahres beim Gespräch mit dem späteren Organisator Alexander Keßler die Idee vom Bildhauer-Symposium geboren wurde. Die Wohlfahrtswirkung der Symposien sei mittlerweile anerkannt, so Blank weiter, der unter anderem die nachhaltige Belebung des Ortskernes, die Schaffung öffentlichen verkehrsfreien Raumes und eine deutliche Vergrößerung des Tourismusangebots nannte.
Blank, der nicht vergaß allen Geldgebern und Sponsoren zu denken, ist so angetan von dem Projekt, dass ihm eine Fortführung des Bildhauersymposiums für die Stadtteile vorschwebt. An Museumsleiterin Katja Schenkenberger sowie Alexander Keßler war es dann, die beteiligten Künstler vorzustellen. Die musikalische Umrahmung der Vernissage bestritten Daphne Spiegel (Klavier) und Mona Münzel (Marimbaphon) von der Musikschule Bad Kissingen.