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Auf dem Weg zum Altar und zu Gott

Hammelburg

Auf dem Weg zum Altar und zu Gott

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    Bis zum Sonntag, dem großen Fest der Altarweihe, wird die Ramsthaler Kirche in neuem Glanz erstrahlen. Die Renovierungsarbeiten sind bis auf ein paar Kleinigkeiten abgeschlossen, die Orgel ist komplett gereinigt, und die zahlreichen Helfer sind erschöpft, aber glücklich und stolz auf die geleistete Arbeit. Rund eine halbe Million Euro hat die Renovierung und Neugestaltung der Sankt-Vitus-Kirche gekostet, nun soll es aber auch für die nächsten 30 Jahre gut sein, meint Kirchenverwalter Bernhard Sixt.

    Ein ganz neues Raumgefüge hat die Kirche durch den neuen Eingang erhalten, der direkt auf die Mittelachse gerichtet und mit einem gläsernen Windfang versehen ist. Durch die Betonung der Symmetrie wirkt das Gotteshaus kompakter. Die Abtrennung der Seitenkapelle mit Glaswänden verstärkt diesen Eindruck. Der weiße Deckenanstrich lässt den Raum leichter und heller erscheinen. Die ehemals nördlich gelegene Türe ist mit Buntglas versehen und lässt farbiges Licht in den hinteren Kirchenraum. Sie wird zukünftig nur noch als Ausgang nutzbar sein. Im Bereich der früheren Eingangstüre ist nun ein Beichtzimmer eingerichtet, das je nach den Bedürfnissen der Gläubigen sowohl für ein offenes Gespräch genutzt werden kann als auch Anonymität gewährleistet.

    Auch unter technischen Gesichtspunkten hat das Gotteshaus eine Aufwertung erfahren. Nicht nur die neue Heizungssteuerung, auch die Abtrennung des Seitenaltars und die Wärmedämmung des darüberliegenden Raumes helfen bei der Energieeinsparung. Die Kirchenbänke stehen auf Holzpodesten, die von den Füßen her ein wärmeres Gefühl geben. Die Beleuchtung ist ebenso unter energetischen Gesichtspunkten verbessert worden. Punktgenaue Strahler lassen die Heiligenfiguren erstrahlen und werfen geheimnisvolle Schattenbilder an die Wände.

    Bereits im Jahr 1954 war ein Neubau mit einem Eingang in der Mitte geplant gewesen. Das Vorhaben wurde im Jahr 1959 allerdings mit einem Seiteneingang durchgeführt. Nun erweist sich rund 50 Jahre später die Raumharmonie des ursprünglichen Planes. Gleich am Eingang treffen die Gläubigen auf den Taufstein. Dieser soll nicht nur ästhetisch, sondern auch spirituell auf den Anfang des christlichen Lebens verweisen, so Pfarrer Jürgen Schwarz, der die Umbaumaßnahmen auch theologisch begründet.

    Auf dem Weg zum Altar und zu Gott begleiten den Menschen die Heiligen und die Stationen des Kreuzwegs, symbolisiert wird das durch die Bilder und Figuren an den Wänden. Die Kreuzwegstationen, aus Holz geschnitzt, sind auf dunklen Metallstelen angebracht und kommen besser zur Geltung.

    Die Kirchenbesucher sind näher an den Altar gerückt. Mit der Entfernung der Kommunionbänke wirkt der Altarraum viel offener, die Wandfiguren der Heiligen Maria und dem Heiligen Vitus stehen nun auf Podesten ganz nah an den Kirchenbesuchern. Ein zentraler Blickfang ist das große Metallkreuz, das von der Decke hängend die Kreuzigungsszene abbildet. Darin enthalten ist auch ein kleines Bild, dessen Deutung sich wohl am Sonntag erschließen wird.

    Geheimnisvoll bleibt auch noch das Altargemälde, das von Markus Fraeger geschaffen wurde und bereits für Spekulationen unter den Ramsthalern gesorgt hat. Abgebildet ist im Innenteil ein Motiv mit den Emmaus-Jüngern, das auf Ostern verweist. Der Außenteil, der nur im geschlossenen Zustand in der Karwoche zu sehen sein wird, zeigt das Leiden des Menschen und seine Möglichkeit, sich zu Gott zu erheben.

    Ideengeber für die theologische und künstlerische Umgestaltung des Gotteshauses war Domkapitular Jürgen Lenssen. Als Grundkomposition wurde auf das Zusammenspiel von Metall und Muschelkalk Wert gelegt. Der neue Altar, ein 2,5 Tonnen schwerer Muschelkalktisch, ist mit Metallbändern eingefasst. Auch die Kerzenhalter unterhalb der Aposteltafeln sind aus Muschelkalk und Metall. Am Sonntag wird dezenter Blumenschmuck den Raum verzieren.

    Beim feierlichen Pontifikalamt mit Weihbischof Helmut Bauer werden Reliquien in die Altarnische eingebracht und mit einer goldenen Tafel verschlossen. Die Gebeine des Heiligen Burkard, des Heiligen Benedikt und des Heiligen Hadrian befinden sich wahrscheinlich schon seit über hundert Jahren in Besitz der Ramsthaler Kirche. Ein weiterer religiöser Höhepunkt wird das Entzünden eines Feuers auf dem Altar sein, das die fünf Wunden Jesu symbolisieren soll und das Gebet der Gläubigen, das zum Himmel steigt. Der Empfang des Weihbischofs an der Kirchentreppe wird um 9.30 Uhr stattfinden, um 10 Uhr beginnt die Heilige Messe.

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