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Aus für die Moshammer-Uhr

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Aus für die Moshammer-Uhr

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    Oliver Besler entwirft im Gebäude der früheren Firma Stahlbau-Schuster eigene Uhren. Für Rudolf Moshammer hatte er ein eigenes Modell mit
Schriftzug im Zifferblatt und Gravur auf der Rückseite kreiert.
    Oliver Besler entwirft im Gebäude der früheren Firma Stahlbau-Schuster eigene Uhren. Für Rudolf Moshammer hatte er ein eigenes Modell mit Schriftzug im Zifferblatt und Gravur auf der Rückseite kreiert. Foto: FOTO WOLFGANG DÜNNEBIER

    Einen seiner Uhren-Entwürfe hatte Besler vorher zu Moshammer nach München geschickt. Nach mehreren Anrufen und Überlassung einer Uhr sei er nach München eingeladen worden. "Das war schon eine Inszenierung", beschreibt der 32-Jährige das Geschäftsgebaren Moshammers.

    Standesgemäß der Empfang im zweiten Stock des Geschäftshauses. Auf einem niedrigen Stuhl habe er bei Opernmusik warten müssen, bis sich der Modezar ihm gegenüber auf einem weichen Rokoko-Sofa aufgebaut habe. Dabei habe sein Gegenüber einen sehr netten Eindruck gemacht, aber genau gewusst, was er für eine Uhr wollte. "Es sollte etwas Klassisches sein, klein, einfach in der Bedienung, nicht zu abgehoben und mit rund 200 Euro auch bezahlbar".

    Gemeinsam habe man in der Musterkollektion ein Stück entdeckt. Beeindruckt habe Moshammer, dass er kein festes Kontingent abnehmen musste, sondern Just in Time entsprechend der Nachfrage beliefert worden wäre. "Moshammer wäre natürlich eine Top-Referenz gewesen", denkt Besler laut nach. Dessen Stil zwischen Eleganz und finanziell Machbarem sei jetzt mit keinem anderen profilierten Modeschöpfer zu machen.

    Edel-Uhren aus Fuchsstadt, wie kommt es? Seit mehreren Jahren entwirft Besler am Computer eigene Zeitmesser. Angefangen hatte alles, als der Verkaufsprofi bei einer Geschäftsreise nach Dubai einen Breitling-Chronographen kaufte. "Schnelle Autos, schicke Uhren und eine Zigarre", erlebte er als Imageträger bei vielen Geschäftskontakten. Darin sah er Perspektiven. Kaufen, tauschen sammeln und über das Internet handeln brachten den 32-Jährigen ins Geschäft. Tragisch dann der Tod seiner Frau vor drei Jahren. Weil er näher bei seinen beiden Töchtern sein möchte, stellte er seine Reisetätigkeit ein. Den ersten Entwurf fertigt er 50-fach. Weil das Modell vor allem über das Internet gut geht, legte er nach.

    "Moshammer wäre eine Top-Referenz gewesen"

    Uhren-Designer Oliver Besler

    Inzwischen hat er 25 Modelle entworfen, die er vor allem unter den eigenen Marken Thunderbirds und Riebenschild oder Charles A. Lindbergh vertreibt.

    Rund 6000 Exemplare waren es 2004, davon rund ein Drittel in Fuchsstadt montiert, sagt er. Gehäuse, Armbänder, Zifferblätter und Gläser kommen nach seinen Entwürfen von verschiedenen Herstellern. Für ihn spreche, dass neben Citizen und Seiko inzwischen auch der Schweizer Konzern ETA Werke liefert. Nach dem Zusammenbau werden sie auf Dichtigkeit geprüft und am Computer auf Ganggenauigkeit gestestet. Rund sieben Uhren schaffe der eingestellte Uhrmacher pro Tag, ein dreiköpfiges Team kümmert sich um die Vermarktung meist über das Internet. Doch auch im Fachhandel sei man schon präsent. Die Preisspanne liegt zwischen 49 und 399 Euro. Werbeuhren designte Besler unter anderem für Alfa Romeo, Vodafone und Eurocopter. Gerade richtet er einen Ausstellungsraum ein.

    Sponsor für Weltumsegelung

    Bei seinen Entwürfen folgt er dem Trend zu größeren Zifferblättern und zu mechanischen Uhren. Mechanik ohne Batterien sei bislang ein Merkmal teurer Uhren gewesen. Billige chinesische Ware, wie sie derzeit auf den Markt strömt, enttäusche in Sachen Genauigkeit, warnt Besler.

    Um seiner Marke Riedenschild sportliches Profil zu geben, sponsort Besler 2005 den Weltmeister in der Hovercraft-Formel 1 und 2006 ein Amateur-Segelteam bei einem Transatlantik-Rennen.

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