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Ausbildung wie in einem "echten Kampf"

Hammelburg

Ausbildung wie in einem "echten Kampf"

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    Zur Fertigstellung der ersten elf Häuser des neuen Übungsdorfes gratuliert
General Johann Berger (links) dem Kommandanten des
Truppenübungsplatzes, Oberstleutnant Hans-Joachim Gehrlein.
    Zur Fertigstellung der ersten elf Häuser des neuen Übungsdorfes gratuliert General Johann Berger (links) dem Kommandanten des Truppenübungsplatzes, Oberstleutnant Hans-Joachim Gehrlein. Foto: FOTO IRENE SPIEGEL

    Klein Katzenberg könnte das neue Übungsdorf einmal heißen, meint der Truppenübungsplatzkommandant, Oberstleutnant Hans-Joachim Gehrlein, in Anspielung auf den Chef der Truppenübungsplatz-Feuerwehr, der den Neubau des Übungsdorfes feuerwehrtechnisch überwacht. Neben Bonnland und Hundsfeld ist dies dann das dritte Übungsdorf auf dem Areal. Anders als in der Ortskampfanlage Bonnland, wo das Gefechtsschießen ausschließlich über eine lasergesteuerte Simulation erfolgt, kann auf der neuen Schießbahn ein "echter Kampf" im urbanen Gelände nachgestellt werden.

    "Das ist zwingend nötig", unterstrich der Kommandeur der Infanterieschule, Brigadegeneral Johann Berger, die Notwendigkeit dieser Anlage beim symbolischen Richtfest für die ersten elf fertig gestellten Häuser am gestrigen Montag. Denn zu 90 Prozent bewegen sich Bundeswehrsoldaten bei ihren Auslandseinsätzen im urbanen Gelände, dort seien allgemein auch die höchsten Zahlen an Verletzten und Toten zu beklagen. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten, Einsatzszenarien zu simulieren, könne man nicht auf das Training mit scharfer Munition verzichten. Dieses so genannte "Train as you fight" (übersetzt: trainiere wie du kämpfst) sei eine wichtige Erfahrung für die Soldaten.

    260 000  Euro Baukosten

    Über die Fertigstellung der ersten elf Häuser innerhalb nur weniger Wochen freut sich besonders der Kommandant des Truppenübungsplatzes, Oberstleutnant Hans-Joachim Gehrlein. "Zähe Überzeugungsarbeit" habe er im Vorfeld leisten müssen, um die 260 000  Euro für die Baukosten aus den allgemeinen Haushaltsmitteln für den Truppenübungsplatzbetrieb abzweigen zu können.

    Hilfreich bei der Genehmigung der Finanzmittel war dabei das neue Nutzungskonzept für Truppenübungsplätze, das seit August diesen Jahres besteht. Dieses Konzept legt fest, über welche Einrichtungen und Anlagen ein Truppenübungsplatz verfügen muss. Für Hammelburg ist festgeschrieben, dass das Üben im urbanen Feld im scharfen Schuss durchgeführt werden soll. Da dies in Bonnland und Hundsfeld nicht möglich ist, war der Ausbau der Schießbahn 19 zu einer so genannten MOUT-Anlage - MOUT steht für Mobile Operations in Urban Terrain (übersetzt: Mobile Operationen im bebauten Gelände) - eine notwendige Konsequenz.

    "Der Anfang ist gemacht", hofft Oberstleutnant Gehrlein nun darauf, dass auch in den kommenden Jahren die notwendigen Investitionsmitteln für den weiteren Ausbau des Übungsdorfes bereitgestellt werden. Insgesamt 100 Häuser sollen auf dem einen Quadratkilometer großen Terrain entstehen. Als nächster Schritt soll die Elektrifizierung der Schießbahn erfolgen, um ferngesteuert Klappzielanlagen in Betrieb setzen zu können. Die Kosten dafür schätzt Gehrlein auf 1,5 Millionen Euro.

    Festigung des Standortes

    Auch Hammelburgs Bürgermeister Ernst Stross freut sich über die Investitionen der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg: "Das trägt zur Stabilisierung und Festigung des Standortes bei." In der Folge sieht Stross auch einen Gewinn für die Geschäftswelt in Hammelburg. Denn durch die übenden Soldaten auf der neuen Schießbahn komme zusätzliche Kaufkraft nach Hammelburg. Auf der Anlage können Einheiten bis zur Kompaniestärke üben.

    Auch vom Bau der ersten elf Häuser hat die heimische Wirtschaft profitiert. Die Aufträge wurden alle an hiesige Firmen vergeben.

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