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Autovermieter beleidigt Stolz der Fuldaer: FULDA (OLI)

Bad Brückenau

Autovermieter beleidigt Stolz der Fuldaer: FULDA (OLI)

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    Man hat's sicherlich nicht leicht in Hessen und in Fulda im besonderen. Muss neben den Nordbayern leben, sich ständig die Hessen-Witze anhören. Und dann immer dieser Ärger mit den Frauen, das kann einen schon so richtig fertig machen.

    "Fulda - Deutschlands deprimierendste Stadt. Düstere Monotonie, trostlose Straßen. Die Menschen hier leiden stumm hinter den grauen Fassaden. Ihre einzige Hoffnung: e-sixt."

    Diese Werbung für das Internet-Angebot des Autovermieters Erich Sixt aus München schlug ein wie eine Bombe in der eigentlich ganz netten Bischofsstadt und erzürnte die Gemüter der Bewohner dermaßen, dass eine Welle der Empörung und - man höre und staune - Solidarität durch die Republik schwappte. Der Oberbürgermeister verweigert sich dem Autovermieter, seinem kollektivem Aufruf zur Nachahmung werden wohl für längere Zeit viele Fuldaer Bürger folgen.

    Und wer ist der Gelackmeierte? Der arme Franchise-Nehmer von Sixt, der seine Autovermietung wahrscheinlich zumachen kann. Kommt ja sowieso niemand mehr zu ihm. "Als Einwohner von Fulda", habe er sich schon getroffen gefühlt, berichtete der Mann den örtlichen Zeitungen. Kann man verstehen, denn schließlich war der Ursprung der ganzen Chose eine Frau: Anna hieß die Gute, kam aus Fulda und flirtete im sonnigen Griechenland mit einem gewissen Oliver Voss.

    Dieser damals vor über zehn Jahren noch junge Mann war bis über beide Ohren verliebt in seine Anna, vergaß aber blöderweise, sich Telefonnummer und Nachname aufzuschreiben. Also verabredete er sich in einer lauen Nacht im April am Fuldaer Bahnhof - und sie kam nicht. Seitdem Voss rastlos die damals wohl angesichts der Witterung ziemlich unwirtliche Stadt durchzog, hasst er sie. Und als er als Werbechef der Agentur "Jung von Matt" aus Hamburg einen "Nichts-wie-weg"-Spot für Sixt entwerfen sollte, kam ihm spontan Fulda in den Sinn.

    Nun trauert er nicht nur seiner verflossenen Liebe Anna hinterher, sondern durfte sich auch noch mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Spot beschäftigen. Dass sich Voss "eigentlich wirklich nichts Böses dabei gedacht hat", glaubt man ihm sogar. Mittlerweile hat sich Unternehmer Erich Sixt im Namen seiner Firma bei der Stadt Fulda für den Werbespot entschuldigt. Man habe das "wohl zu locker gesehen", räumte Sixt ein. Und tatsächlich: Mittlerweile hat man sogar einen Wiedergutmachungs-Spot versprochen. Auf dass es den armen Fuldaern ein bisschen leichter fällt in ihrer kollektiven Depression zu leben. . .

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