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BAD BOCKLET: Ayurveda jetzt auch ambulant genießen

BAD BOCKLET

Ayurveda jetzt auch ambulant genießen

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    Neuer Ansatz: Ayurveda wird jetzt auch ambulant in der Praxis von Dr. Winfried Breitenbach (Mitte) angeboten. Die indischen Ärzte (von links) Ansheena Sajan, Jobin Joy Madukkakuzhy und Sajan Joseph nehmen die Behandlungen vor, im Bild mit Projektmanagerin Ebba-Karina Sander.
    Neuer Ansatz: Ayurveda wird jetzt auch ambulant in der Praxis von Dr. Winfried Breitenbach (Mitte) angeboten. Die indischen Ärzte (von links) Ansheena Sajan, Jobin Joy Madukkakuzhy und Sajan Joseph nehmen die Behandlungen vor, im Bild mit Projektmanagerin Ebba-Karina Sander. Foto: Foto: Isolde Krapf

    Das neue Ayurveda-Zentrum in Bad Bocklet lief im Mai 2014 sehr gut an, sagt Projektmanagerin Ebba-Karina Sander (Bad Neustadt) auf Anfrage. Für Kunzmanns Hotel hat das Angebot der altindischen Heilkunst innerhalb eines Jahres rund 2000 zusätzliche Übernachtungen generiert, sagt Sander, die seinerzeit den Stein dazu ins Rollen brachte. Neuerdings gibt es Ayurveda-Anwendungen auch beim Bad Bockleter Badearzt Dr. Winfried Breitenbach und selbst Geschäftsführer Harald Barlage liebäugelt schon mit einem Angebot für Gäste seines Klinikhotels in der Frankenstraße.

    Nach Sanders Ansicht ist Ayurveda immer mehr im Kommen. Güsse und Massagen werden inzwischen überall in Hotels, Sanatorien und therapeutischen Praxen angeboten. Ayurveda sollte ihrer Ansicht nach aber nicht nur für Menschen mit einem dicken Geldbeutel möglich sein, sondern auch für Durchschnittsverdiener Heilung bringen können. Sander leistete dazu nun die entsprechende Vorarbeit.

    Heilbehandlung in der Arztpraxis

    Im Ayurveda-Zentrum hatten in der Vergangenheit immer wieder Leute nachgefragt, ob sie dort auch ambulant eine Behandlung erhalten könnten. Doch bis dato war die Anwendung nur im Rahmen einiger gebuchter Wellness-Tage im Hotel möglich gewesen. Seit kurzem kann man sich aber nun, nach Angaben der Projektmanagerin, auch in der Praxis des Bad Bockleter Badearztes für eine Heilbehandlung anmelden. Breitenbach ist auch in Kunzmanns Hotel tätig. Ayurveda interessiere ihn sehr, weiß Sander von dem Mediziner, der auch Arzt für Naturheilkundeverfahren ist.

    Eines Tages habe er den indischen Ärzten Dr. Jobin Madukkakuzhy und Dr. Sajan Kumar sogar angeboten, zu ihm in die Praxis zu kommen und ihn bei einigen seiner Patienten zu beraten. Daraus entstand schließlich die Idee, die indische Behandlungsform in seiner Praxis anzubieten, schildert die Managerin den Werdegang. Jetzt ist die Behandlung in ihren Augen auch für Otto-Normalverbraucher erschwinglich.

    Für den Mediziner stellt Ayurveda eine Möglichkeit dar, zusätzlich neben kassenärztlichen Leistungen auch Naturkundeheilverfahren anzubieten, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Im Rahmen der so genannten ganzheitlichen Medizin hält er die indische Heilbehandlung für eine sinnvolle Ergänzung des schulmedizinischen Ansatzes. Durch Ayurveda könne man bei bestimmten Erkrankungen Schmerzen lindern, möglicherweise auch Gesundheitsproblemen vorbeugen.

    Bürgermeister Wolfgang Back setzte sich laut Sander für das Ayurveda-Projekt in Bad Bocklet sehr ein. Der Marktgemeindechef selbst begründet dies ganz klar: „Die indische Medizin ist ein Alleinstellungsmerkmal für unser Bad.“ Ginge es nach ihm, könnte Bad Bocklet zu einem Deutschen Ayurveda-Zentrum werden. „Es ist für uns eine große Chance, eine Nische zu besetzen.“

    Eine Chance für Bad Bocklet

    Bedingung ist für den Bürgermeister allerdings, dass indische Ärzte die Behandlungen vornehmen. Möglicherweise könnte man weitere Ärzte aus Indien für dieses Projekt begeistern, sagt er. Wird das Angebot jetzt ausgeweitet, sieht Back auch für kleinere Pensionen im Biedermeierbad die Chance, eine neue Klientel anzulocken. „Wir gehen damit auch verstärkt in die Werbung.“ Im jüngsten Kurprospekt ist das Thema Ayurveda auf einer Seite abgehandelt. Im neuen Prospekt, der gerade vorbereitet wird, soll es sogar Themenschwerpunkt werden.

    Auch Harald Barlage, Chef des Bad Bockleter Rehabilitations- und Präventionszentrums, kann sich vorstellen, Ayurveda mit Angeboten in seinem Haus zu verknüpfen. Für die Reha an sich wird die indische Heilkunst seiner Ansicht nach keine Rolle spielen können. Denn zum einen kommen die oft älteren Patienten mit festen Krankheitsbildern in die Klinik, die nach bestimmten Leitlinien behandelt werden müssen. Zum andern tun sich Kostenträger schwer, Ayurveda als notwendige Maßnahme anzuerkennen. Spannend findet er es hingegen, Ayurveda all denen anzubieten, die als Selbstzahler in sein Klinikhotel kommen, „einfach um etwas für sich selbst zu tun.

    “ Für Menschen mit Problemen am Skelett oder für Schmerzpatienten könnte Ayurveda nach Barlages Ansicht einen echten Nutzen bringen.

    Das Thema Ayurveda zieht im Staatsbad also inzwischen Kreise. Nach Barlages Angaben habe sich auch die Caritas schon dafür interessiert, Ayurveda anzubieten.

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