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BAD BOCKLET: Back steht zu seiner Entscheidung

BAD BOCKLET

Back steht zu seiner Entscheidung

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    _ Foto: Brigitte Junge/Wolfgang Back

    Der Besuch in Kerala war längst fällig, sagt  Bürgermeister Wolfgang Back . Denn die indischen Ärzte, die abwechselnd im Ayurveda-Zentrum in Bad Bocklet und dann wieder längere Zeit in den Kliniken der Familie Madukkakuzhy in Kerala arbeiten, hatten ihn oft genug eingeladen. Im Oktober verknüpfte er seinen Besuch dort mit einer Genesungskur und nahm auch seine Lebensgefährtin Brigitte Junge mit. Ebba-Karina Sander, Projektmanagerin des Bad Bockleter Ayurveda-Hauses, hatte den Aufenthalt vermittelt.
    Etwa 20 Stunden waren die Reisenden unterwegs, bis sie in Kerala ankamen. Das ist strapaziös, vor allem wenn einem Energie und Ausdauer nach einer Krebserkrankung noch fehlen, sagt Back. Dennoch stiegen er und seine Lebensgefährtin schon am Tag nach der Ankunft in Indien schrittweise in das Kurprogramm ein.
    Konkret bedeutete dies früh aufstehen, walken, Yogaübungen machen, Stirngüsse und Ölmassagen genießen und natürlich ganz anders als in Deutschland essen. Es gab kein fettes Essen, keinen Kaffee und kein Bier, dafür aber viel Reis, Kartoffeln und Gemüse. Und abends hieß es bald zu Bett gehen. Schwergefallen sei ihm die Umstellung nicht, sagt Back. Den Körper zu entgiften, habe ihm gutgetan. Auch zu Hause isst er nun Gemüse und geht spazieren. „Das werde ich fortführen, denn ich will ja gesund alt werden.“
    Im Nachhinein sei ihm klar geworden, wie „arglos“ er mit seiner Gesundheit umging. Seine Erkrankung sieht er als „Warnschuss“. „Ich hab' meinen Lebensstil nun umgestellt, hab was gelernt fürs Leben.“
    „So können Sie nicht weitermachen“, hatte ein Arzt zu ihm gesagt, nachdem man ihm die Diagnose bereits gestellt hatte. Leicht sei es ihm nicht gefallen, den Bürgermeisterjob an den Nagel zu hängen. Aber auch jetzt, wo es ihm schon besser geht als nach der OP, bereue er diese Entscheidung nicht. Obwohl er sich bei dem ein oder anderen Thema, das im Rathaus gerade ansteht, manchmal denkt, dass er da noch gern dabei wäre. „Aber ich kann jetzt loszulassen und mische mich auch nirgendwo mehr ein.“
    Man muss seine Lebenszeit besser gestalten, darf sich nicht nur vom Job jagen lassen, lautet Backs Credo heute. Und er ist sicher, dass man nichts auf die lange Bank schieben soll. „Du musst für heute leben und kannst nicht sagen, dass du dies und jenes erst machst, wenn du in Rente bist.“ Und eine weitere wichtige Erkenntnis hat er gewonnen: „Wir sind alle ersetzbar.“ Insofern sieht er der am 29. November anstehenden Prüfung seiner Dienstfähigkeit beim Gesundheitsamt gelassen entgegen.
    Als Back und seine Lebensgefährtin in Kerala waren, eröffnete die Familie Madukkakuzhy dort ein weiteres Hotel unweit ihres Ayurveda-Stammhauses Parathodu – und Beide waren, zusammen mit Ebba-Karina Sander, der Mitbegründerin des Bad Bockleter Ayurveda-Zentrums, zu den Feierlichkeiten eingeladen. Ein bisschen stolz war Back dann schon, als er sah, dass das Emblem Bad Bocklets dort auf jeder Serviette prangt. Dass im Biedermeierbad Ayurveda-Behandlungen gemacht werden, sei für den Markt ein Alleinstellungsmerkmal. Back: „Das müssen wir weiter ausbauen.“ Insofern sei es wichtig gewesen, die Verbindung zu den indischen Ärzten mit einem Besuch in Kerala zu festigen.
     

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