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Backen liegt seit 100 Jahren im Blut

Bad Kissingen

Backen liegt seit 100 Jahren im Blut

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    1906 gründete Julian Karch im Anwesen seiner Eltern, die eine Landwirtschaft betrieben, die Bäckerei. Er hatte sein Handwerk bei der "Königlich-Bayerischen Hofbäckerei Karch" in Bad Kissingen erlernt. Als Geselle stand ihm Franz Kehl aus Schweinfurt zur Seite.

    Es war damals, wie Seniorchef Paul Karch erzählt, kein leichtes Unterfangen, hatten doch die Menschen nur wenig Geld und backten ihr Brot im eigenen oder gemeindlichen Backofen. Die Erzeugnisse galt es im Ort und in den Nachbargemeinden bis hinein nach Bad Kissingen von Haus zu Haus feil zu bieten.

    1934 übernahm Sohn Alois die Bäckerei, 1966 wiederum dessen Sohn Paul und seit 1990 führt dessen Sohn Martin die Geschäfte. Alle erlernten das Bäckereihandwerk jeweils bei ihren Vätern und legten die Meisterprüfung ab. Bis heute konnten 41 Lehrlinge ihre Berufsgrundlage als Bäcker oder Verkäuferin erwerben. Aktuell sind sechs Azubis, nämlich fünf Bäcker und eine Verkäuferin, bei Karch.

    Dieser feste Stamm ist Säule der Firmenentwicklung mit ihren drei Verkaufsstellen in Eltingshausen, Oerlenbach und Arnshausen. Zweimal je Woche wird in Rottershausen verkauft, daneben werden Hotels, Kurhäuser und Einzelhändler in Bad Kissingen beliefert. Immer wieder wurden neue Spezialitäten kreiert, wie der Zwiebelplootz - ihn gibt es auch am Kreuzberg -, Sauerteigbrötchen, Laugenstangen, Nassgelaibtes, Altdeutsches und der "Postweck". Angeboten werden 17 Gebäck-, zwölf Brötchen- und zehn Brotsorten sowie Fein-, Partygebäck und Torten. Dazu wurden im letzten Jahr 200 000  Kilo Mehl verarbeitet.

    Entsprechend ist die Bäckerei mit der nötigen Technik ausgestattet. Dazu zählt seit 1980 ein Mehl-Silo, das 2001 mit einem Rezept-Computer ergänzt wurde. Mit dessen Hilfe werden Mehl- und Wassermengen sowie Kleinkomponenten abgerufen und in drei Knetern vermengt. In einer weiteren Anlage werden Brötchen aller Art geformt. Der Teig elbst wird vorher produziert, um ihn reifen zu lassen. Vorhanden sind dazu drei Kühlzellen. In vier Öfen werden die einzelnen Waren gebacken.

    Arbeitsbeginn ist um zwei Uhr, um ab 530 Uhr die Frischwaren auszufahren. Trotz aller Technik ist noch viel Handarbeit nötig. Und mitten im Arbeitsprozess steht Inhaber Martin Karch, der diesen Platz nicht missen möchte. Für ihn kommt es auf Qualität und auf täglich frische Waren an. Diese Vorzüge lassen ihn auch nicht vor der Backindustrie fürchten.

    Zum Jubiläum kamen zahlreiche Gäste, wie Bürgermeister Siegfried Erhard, der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft Hubert Schott und Pfarrer Balthasar Amberg.

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