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Bad Kissingen: Bad Kissingen: Ärger über nächtlichen Baulärm von der Therme

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Bad Kissingen: Ärger über nächtlichen Baulärm von der Therme

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    Nächtliche Abbrucharbeiten an der Therme haben in der Nacht zum Mittwoch vor allem in Garitz viele Menschen aus dem Schlaf gerissen.
    Nächtliche Abbrucharbeiten an der Therme haben in der Nacht zum Mittwoch vor allem in Garitz viele Menschen aus dem Schlaf gerissen. Foto: Symbolbild Siegfried Farkas

    Die Nacht zum Mittwoch wird einigen Menschen in Garitz noch eine Weile in schlechter Erinnerung bleiben. Lärm von der Baustelle zur Erweiterung des Saunabereichs an der Therme schreckte besonders in diesem Stadtteil gegen 3 bis 4 Uhr morgens viele aus dem Schlaf. Bei der Polizei gingen Hinweise von Bürgern auf die nächtliche Ruhestörung ein. Am schlimmsten jedoch hören sich die Auswirkungen für den Heiligenhof an.

    Wie Steffen Hörtler, der Leiter der Einrichtung, auf Anfrage erzählt, sind dort im Rahmen einer deutsch-tschechischen Kinderfreizeit gerade rund 100 Achtjährige im Haus. Dazu kamen 50 Schüler einer privaten Nürnberger Ganztags-Realschule. Durch den nächtlichen Lärm, der wie "Abbrucharbeiten direkt neben dem Heiligenhof" geklungen habe, sei das ganze Haus in Aufruhr gewesen.  Vor allem von den Jüngeren, die besonders sensibel seien, weil sie zum Teil auch noch mit Heimweh zu kämpfen hätten, hätten viele geweint. Der Grund für die nächtliche Lärmbelästigung sei in der Nacht nicht bekannt gewesen. Es habe auch keine Vorwarnung gegeben.

    Bohrhämmer nachts im Einsatz

    Nach Angaben von Stefan Haschke, dem Leiter der Polizeiinspektion Bad Kissingen, war die Polizei vor Ort. Die Beamten hätten dabei in der Tat laute Bauarbeiten festgestellt. Zum Teil sei mit Bohrhämmern gearbeitet worden. Allerdings habe das beauftragte Unternehmen erklärt, die Arbeiten seien genehmigt.

    Prokuristin Susanne Schmelzeisen bestätigt für den Bauherrn, die Stadtwerke GmbH, dass es um Abbrucharbeiten ging: "Eine bestehende Treppe musste zurückgebaut werden." Dass dies nachts geschah, erklärt sie mit dem Verweis auf das KissSalis. Es sei darum gegangen,"die Belastung für den laufenden Betrieb der Therme zu minimieren". Aus ihrer Sicht hat die beauftragte Firma keine Grenzen überschritten. Denn die Arbeiten seien fachgerecht ausgeführt worden. Sie hätten "vom Grund her" auch nicht in anderer Form ausgeführt werden können. Bereits während der Planung des Projekts Sauna-Erweiterung seien Gespräche "über unvermeidbare lärmintensive Arbeiten" mit "allen Beteiligten" geführt worden.

    Entschuldigung der Stadtwerke

    Die Prokuristin entschuldigt sich aber im Namen der Stadtwerke für die "nächtliche Belästigung". Es habe nicht in der Absicht des Unternehmens gelegen, Störungen oder Ängste zu erzeugen. Weitere Konsequenzen hat der Vorfall aus Sicht der Stadtwerke aber nicht. Die "großen lärmintensiven Arbeiten an der Baustelle" seien nun abgeschlossen. Belästigungen der Anwohner in dieser Hinsicht seien nicht mehr zu erwarten.

    Arbeiten auf Basis von Angaben genehmigt

    Das Landratsamt bestätigte am Freitag auf Anfrage, dass es für die Arbeiten eine Genehmigung gab. Grundlage seien die Angaben des beauftragten Unternehmens gewesen, welche Arbeiten es ausführen und welchen Maschinen es dafür einsetzen wollte. Auf dieser Basis seien die wahrscheinlichen Emissionswerte berechnet worden. Die Arbeiten seien im übrigen bereits zwei Wochen gelaufen. Beschwerden seien zunächst nicht vorgebracht worden. Erst am letzten Tag seien die beschriebenen Probleme aufgetreten. Die spannende Frage ist also, ob die Genehmigung diese Art der störenden Arbeiten überhaupt abdeckte oder ob der nächtliche Radau vielleicht gar nicht hätte genehmigt werden dürfen.

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