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Bariton Thomas Quasthoff wieder beim Kissinger Sommer

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Bariton Thomas Quasthoff wieder beim Kissinger Sommer

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    Er gehört zu den großen Sängern seines Fachs: der Bariton Thomas Quasthoff. Nach einigen Jahren Pause ist er wieder Gast beim Kissinger Sommer. Zweimal stand er hier auf der Bühne: 1996 im Kleinen Kursaal und 1999 im Tattersall. Beim diesjährigen Kissinger Sommer wird er im Großen Saal des Regentenbaus singen, wieder in Begleitung seines Pianisten Justus Zeyen.

    „Er ist unglaublich offen und herzlich, ganz unkompliziert und liebenswert“, erinnert sich Hilla Schütze an ihre Begegnung mit dem Sänger. Sie betreute einst die Künstler beim Kissinger Sommer. Schütze erzählt von dem wunderbaren Verhältnis zwischen Zeyen und Quasthoff: „Der Pianist hat sich sehr um ihn gekümmert.“

    Und ein weiteres schönes Erlebnis fällt dem einstigen guten Geist des Kissinger Sommers ein. Als nämlich nach seinem ersten Auftritt im Kursaal, heute Rossini-Saal, Freunde von Quasthoff mit Blumen kamen, auf die Knie sanken und ihn umarmten.

    Thomas Quasthoff wurde mit einer Conterganschädigung geboren. Das erschwerte vieles in seinem Leben. Die Musikhochschule lehnte ihn ab, weil er kein Klavier spielen konnte. Doch er sollte dennoch Sänger werden. 1972, damals war er 13 Jahre, begann er ein Gesangsstudium bei Charlotte Lehmann in Hannover. Sie war in den nächsten 17 Jahren seine einzige Lehrerin. Nach dem Abitur studierte er sechs Semester Jura, dann brach er ab. Er arbeitete in der Marketingabteilung der Kreissparkasse Hildesheim, war ab 1980 Radiomoderator und Sprecher beim NDR-Hannover.

    1987 kam sein erster Auftritt mit den Limburger Domsingknaben bei Mozarts Credo-Messe. Bereits im Jahr darauf gelang ihm der internationale Durchbruch: Thomas Quasthoff gewann beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD im Stimmfach Bariton. Seit 1994 arbeitet er als freier Künstler.

    Sein Debüt beim Oregon-Bach Festival 1995 legte den Grundstein für seine steile Karriere. Er kam mit den renommiertesten Orchestern der Welt zusammen, arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Kurt Masur, Mariss Janssons, Sir Colin Davis und anderen.

    1996 erhielt er eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik Detmold. 2004 wechselte er zur Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.

    Im März 2003 begab sich Quasthoff erstmals auf die Opernbühne und sang den Minister in Fidelio bei den Salzburger Festspielen. Im Jahr darauf folgte ein umjubeltes Debüt an der Wiener Staatsoper als Amfortas in Wagners Parsifal. Im Oktober 2006 gab er den vollständigen Rückzug von der Opernbühne bekannt, um sich stärker seinen Konzerten und seiner Lehrtätigkeit widmen zu können.

    Seit 2003 ist Thomas Quasthoff Schirmherr der Stiftung „Kinder von Tschernobyl“ des Landes Niedersachsen. Der 47-Jährige wurde dreimal mit dem Grammy ausgezeichnet, er bekam das Bundesverdienstkreuz und den Europäischen Kulturpreis.

    Neben klassischer Musik gehört ein ganz anderer Bereich zu Thomas Quasthoffs Vorlieben: der Jazz. Im vergangenen Jahr hat er sein erstes Jazz-Album mit anderen Musikern aufgenommen. Zudem schrieb er eine Autobiografie „Die Stimme“. Sein zwei Jahre älterer Bruder Michael gab im vergangenen Jahr das Buch „Thomas Quasthoff – Der Bariton“ heraus.

    Der Künstler lebt in Berlin und ist seit 2006 mit einer TV-Journalistin verheiratet, die eine Tochter aus ihrer ersten Ehe mitbrachte.

    • Liederabend, 11. Juli, 20 Uhr, Großer Saal Regentenbau.

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