(si) Die Jakob-Kaiser-Stiftung wählte in ihrer Mitgliederversammlung im Adam-Stegerwald-Haus in Königswinter Winfried Benner als Vertreter der Hammelburger Kaiser-Familie in ihr Gremium. Jakob Kaiser hatte im Stegerwaldhaus während seiner Zeit als Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen seinen Wohnsitz, wenn er nicht in Berlin dienstlich weilte.
Der in Würzburg geborene Adam Stegerwald war als Kopf der christlichen Gewerkschaften in der Weimarer Republik Arbeitsminister und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Wesentlich beeinflusste er den Werdegang Jakob Kaisers zum führenden christlichen Gewerkschaftler. Gemeinsam mit Jakob Kaiser gehörte Stegerwald zu dem Führerkreis, der bereits 1933 eine überkonfessionelle Vereinigung der Gewerkschaften in Deutschland forderte. Stegerwald war nach Kriegsende Mitbegründer der CSU in Bayern und ab 11. Mai 1945 Regierungspräsident in Würzburg.
Aufgabe der Jakob-Kaiser-Stiftung mit Sitz in Königswinter und Weimar ist die politische Bildungsarbeit auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes.
Die Mitgliederversammlung der Stiftung würdigte die Verbundenheit der Geburtsstadt Hammelburg zu Jakob Kaiser, nach dem eine Saalebrücke, die Realschule und der älteste Volkslauf in Deutschland benannt wurde. Geplant ist in Zusammenarbeit mit den Familien Kaiser und der Enkelin Jakob Kaisers Mariette Kreutz-Katzer am Geburtshaus den vier Kaiserbrüdern Philipp, Jakob, Adam und Karl eine Gedenktafel anzubringen. Dr. Dr. Philipp Kaiser war Domkapitular in Würzburg, Jakob Kaiser Bundesminister, Adam Kaiser Landrat des Kreises Hammelburg und Karl Kaiser Bürgermeister der Stadt Hammelburg.