Ein Lkw voller Kartons wurde vor dem Haus des Gastes ausgeladen, und die Halle wurde kurzerhand umfunktioniert zu einer Art Bekleidungszentrum. Der Grund: Die Bergwachten im nordbayerischen Raum werden mit neuer Einsatzbekleidung ausgestattet. Es sind Produkte mit Hightech-Funktionalität, die speziell für die Bergwachten entwickelt wurden. Auch die Mitglieder der Oberbacher Bergwacht erhielten eine neue Ausstattung. Kartons stapelten sich, an Kleiderständer waren Jacken und Hosen nach Größen geordnet. Die Arbeitskleidung für die freiwilligen Retter wurde in Zusammenarbeit mit der Firma W. L. Gore entwickelt. Sie muss hohen Ansprüchen genügen. Denn Einsatzkräfte müssen oft in schwierigstem Gelände und unter nicht vorhersehbaren Bedingungen schnell und flexibel auf jede Situation reagieren können. Der Einsatz am Berg sei immer schwierig, Kompromisse bei der Kleidung müssten deshalb so gering wie möglich gehalten werden, sagen die Bergwachtler.
Entgegen den ständig wechselnden Modetrends bei den Normal-Bergsportler steht bei der Bergwacht-Kleidung in erster Linie die Funktionalität im Vordergrund. Zu Gunsten von Tragekomfort, Gewicht und Leistungsfähigkeit wurde deshalb weitestgehend auf Zweitrangiges verzichtet.
Auch Damengrößen
Mit Freude wurden gleich die Einsatzjacke, der Einsatz-Anorak und die Einsatzhose ausprobiert. Christl Lößer aus Oberbach freute sich, dass es auch Bekleidung in Damengrößen gibt. Das war nicht immer so. „Wir sind im Kommen“, lächelt sie selbstbewusst.
Holger Trump hatte seine beiden Töchter zur Anprobe mitgenommen. Und die waren gleich so begeistert, dass sie die Jacken ebenfalls anprobierten und vielleicht einmal in die Bergwacht eintreten wollen.
Vorsitzender Steffen Koberstein erklärte, dass die Oberbacher Bergwacht die Kosten für die Einsatzkleidung ihrer Mitglieder komplett übernehmen wird. Vorläufig werden acht Mitglieder mit den neuen Jacken und Hosen ausgerüstet, es sollen aber noch Kleidungsstücke nachbestellt werden. Dankbar wäre die Bergwacht, wenn sich dafür noch Sponsoren finden würden.