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BAD KISSINGEN: Bodenaushub kann richtig Geld kosten

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Bodenaushub kann richtig Geld kosten

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    Wohin mit dem Erdaushub von Baustellen? Die Entsorgung kann unter Umständen teuer werden. Archivfoto: Stefan Kritzer
    Wohin mit dem Erdaushub von Baustellen? Die Entsorgung kann unter Umständen teuer werden. Archivfoto: Stefan Kritzer

    Es betrifft den kleinen Häuslebauer genauso wie den großen Bauunternehmer, die Kommunen oder Landkreise: Erdaushub an der Baustelle kann schnell teuer werden. Denn in Bayern gilt er als „Abfall“ und muss, falls er nicht an der Baustelle wieder verwendet wird, fachgerecht woanders gelagert, eingefüllt oder gleich auf die Deponie gebracht werden. Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth, der Vorsitzende im Kreisverband des Bayerischen Gemeindetags, machte unlängst im Kreistag auf diese Problematik aufmerksam. Das Gremium signalisierte seine Unterstützung für eine Resolution, die der Bayerische Gemeindetag demnächst an den Freistaat entsenden will.

    Bauabfälle und Bodenaushub sind „Baukostentreiber ersten Ranges“ geworden, sagte Schlereth im Kreistag. Denn Verwertung und Wiedereinbau würden heutzutage immer schwieriger und teurer. Außerdem sei der bürokratische Aufwand sehr hoch. Immer mehr Bodenaushub gelte als gering oder stark belastet und müsse deponiert werden. Schlereth nannte Zahlen: Mussten im Jahr 2010 in Bayern rund 3,7 Millionen Tonnen Bodenaushub und Bauschutt teuer auf Deponien entsorgt werden, sind das derzeit schon rund sechs Millionen Tonnen.

    Teure Entsorgung

    Eine Beprobung des Aushubs ist vom Gesetzgeber nicht von vornherein vorgeschrieben. Sobald Bauabfälle und Erdaushub aber woandershin verbracht werden sollen, ist die Untersuchung vorprogrammiert, was wiederum Geld kostet. Handelt es sich gegebenenfalls um belastete Böden, muss das Material dann, oft über einen weiten Weg, zur Deponie gefahren werden.

    In bestimmten Regionen Bayerns führe das hohe Aufkommen von naturbedingt humus- oder arsenhaltigem Material dazu, dass der Wert der Grundstücke stark abfällt, zitiert Schlereth aus der Resolution des Bayerischen Gemeindetags. Für Häuslebauer und andere Baustellen-Betreiber führe dies dazu, dass solche Böden schwer loszubringen seien und daher oft auf vorläufigen Halden landen. Baustellen seien aus all diesen Gründen heutzutage „fast nicht mehr plan- und kalkulierbar“, so Schlereth weiter.

    Resolution an den Freistaat

    In ihrer Resolution fordern die Bürgermeister ein Bekenntnis des Freistaats zur Verwertung von Bauabfällen und Bodenaushub zu Marktbedingungen, die das Verfüllen in Gruben, Brüchen und den Tagebau, sowie den Wiedereinbau in technische Bauwerke für den Häuslebauer oder die Kommune tragbar machen. Wert legt der Bayerische Gemeindetag darauf, dass man in Regionen mit belasteten Böden im Rahmen von Pilotprojekten Erfahrungen mit Bodenplanungsgebieten sammeln sollte. Zudem sollten Sammellagerstätten für Bodenaushub bereitgestellt werden.

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